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Ziel erreicht

Dieser Beitrag wurde von Cornelia Amann am veröffentlicht.

Am 18.September um 15:40 Uhr hieß unser Funkspruch „Marina Hramina, Marina Hramina, here is Sailing Yacht My Lady „, nach 14.180 sm erreichen wir unseren Startpunkt die Marina Hramina in Murter. Mein Skippers hat seine Fähigkeiten nochmal mit einem genialen Anlegemanöver trotz Seitenwind in der engen Marina bewiesen. Ende gut, alles gut. Wir sind glücklich, dass wir angekommen sind und fast das Ganze letzte Stück unter Segel.
Eigentlich hat es uns in Lastovo so gut gefallen, dass wir gar nicht mehr weg wollten, aber nach drei Tagen war unser Nationalparkticket verbraucht und wir tingelten 17 sm weiter in die Bucht „Gradina“ auf der Insel Korcula.

Wir kamen so früh an, dass wir uns keine Sorgen machen mussten eine Boje zu bekommen, aber so am frühen Nachmittag war die Bucht dann voll. Ich denke, dass bei anderen Bootsfahrern dieses türkisblaue Wasser ebenfalls bekannt war. Am Abend begann dann das total spannende Hafenkino. Es fand ein richtiger Kampf statt um die letzten Bojen. Herrlich!

Am nächsten Morgens ging es dann weiter zur Insel Solta, wir hatten einen Platz in der Konoba Sesula gebucht.

Ohne Reservierung hätten wir keinen Platz im Restaurant bekommen, obwohl wir schon Mitte September haben. Wir lagen zusammen mit einer englischen Crew an einer Boje. Aber das war uns egal, Hauptsache wir haben einen Platz. Aufgrund unserem Mangel an Grundnahrungsmitteln, insbesondere dem Mangel an alkoholischen Getränken, hatte die englische Crew Erbarmen mit uns und lud uns am Abend noch zu einem Absacker zu ihnen aufs Boot ein. Paul hat unsere Not auf einem Foto festgehalten. Leicht angetrunken stiegen wir dann spät Abends wieder auf unsere Lady. So viel gelacht haben wir schon lange nicht mehr. Der englische Humor ist einfach herrlich.
Wir blieben dann noch einen Tag, und noch einen Tag, bis die Charterer alle zu Hause waren und wir die Bucht für uns hatten. In der letzten Nacht kündigten sich dann die ersten Gewitter an, Zeit für uns unser vorläufig letztes Ziel anzusteuern.

Nach 14.032 sm wieder in Kroatien

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Am Mittwoch Mittag um 14 Uhr lagen wir dann in der Marina Ranieri in Bari an der Mooring. Der Ausblick war nicht mehr so romantisch wie in Monopoli, wir lagen direkt an der Werft, aber die Mitarbeiter und auch der Chef der Werft waren total freundlich und hilfsbereit. Als ich dann das Werftgelände verließ, war ich sehr positiv überrascht. Anders als in Brindisi ist alles sehr sauber und es gibt eine Promenade mit vielen Sitzbänken entlang der Kaimauer. Hier treffen sich die Italiener am Abend, packen ihre Getränke und Pizza aus und genießen das Leben. An der Promenade, Santa Lucia, gibt es auch schöne Restaurants direkt am Meer, wo man den Sonnenuntergang genießen kann und natürlich auch Eisdielen. Das Essen war so 😋 lecker, dass wir gleich beide Abende dort verbracht haben.

Am Donnerstag haben wir uns dann ein Taxi genommen und haben uns die schöne Altstadt von Bari angeschaut. In der berühmten Nudelstrasse, kann man den Italienerinnen zusehen wie sie ihre Nudeln, die Sie auf den heimischen Märkten verkaufen, mühsam von Hand herstellen. Natürlich haben wir uns auch damit eingedeckt. Einen Supermarkt zu finden ist allerdings gar nicht einfach. Wir haben dann weniges an einem der Obst- und Gemüsestände unsere Vorräte an Obst und Gemüse wieder ein wenig aufgefüllt.

 

Abends um 18:00 Uhr kam dann die Polizei zu uns in die Marina und wir konnten gleich ausklarieren, super Service.
Am Freitag früh um halb fünf klingelte dann der Wecker und wir motorten bei null Wind nach Vieste, unserem Ausgangspunkt für Kroatien.
Wir konnten gleich bei Alessandro und seinem Vater am Kopf des ersten Stegs festmachen. Perfekt! …und hier gibt es einen Supermarkt, yipiiih.
Also sind wir gleich losmaschiert mit unserem Trolly. Zu unserer Freude fanden wir gleich noch ein Obst- und Gemüsemarkt. Mit vollen Einkaufstüten kamen wir zu unserer „Lady“ zurück. Das reicht jetzt erstmal für ein paar Tage buchteln in Kroatien.
Paul hatte danach keine Lust mehr auf einen Stadtspaziergang, aber ich ließ es mir nicht nehmen, dieses wunderschöne Städtchen anzuschauen. Ich war total verzaubert von dem Städtchen mit seinen verwinkelten Gässchen, von den schönen Restaurants direkt am Felsen mit Blick aufs Meer und natürlich die kleinen Souvenierläden. Ein Abend ist definitiv zu wenig für diese Stadt. Vieste ist ein Grund nochmal nach Italien zu segeln.

Den Abend ließen wir mit italienischen Nudeln an Bord und einem Gläschen Weißwein ausklingen.
Am Samstag früh um halb fünf hieß es schon wieder aufstehen und Leinen los. „Kroatien wir kommen“.

Eigentlich hätten wir bei einem schönen Amwindkurs nach Lastovo segeln können, aber dann wären wir Nachts angekommen und das wollten wir nicht. Also musste halt der Jockel wieder helfen Strecke zu machen. Dank tollem Wind und der eisernen Genua konnten wir schon um 16:00 Uhr an der Zollpier in Ubli festmachen. Wir waren so aufgeregt was uns erwartet. Wir wurden von Polizei und Hafenmeister sehr sehr freundlich empfangen. Nach einer halben Stunde waren wir auch schon fertig und wir konnten uns einen Ankerplatz suchen. Um 17:00 Uhr ließen wir den Anker in der Jurjeva Luka Bucht fallen.

 

Wir liegen hier zusammen mit zwei weiteren Booten in spiegelglattem Wasser wie in einem Bergsee umgeben von Wäldern und es herrscht eine himmlische Ruhe. Ich weiß nicht wann wir so etwas schönes zum letzten Mal erlebt haben. Ich glaube hier können wir entschleunigen. Die Nacht war total ruhig und heute früh konnte ich zum ersten Mal seit der Karibik wieder aufstehen und mich im 25 Grad warmen Meerwasser erfrischen. Was für ein tolles Gefühl.
Ich glaube in nächster Zeit machen wir nur noch kurze Schläge, höchstens 20 Seemeilen und nach fast 70 Nachtfahrten seit unserem Start in Murter wollen wir auch die in nächster Zeit nicht mehr machen.
Die ersten Erfahrungen mit Charterern haben wir allerdings auch schon wieder gemacht. Wir haben den Anker gestern direkt hinter einem kroatischem Boot geworfen. Wir haben uns noch gewundert, dass er irgendwann auf unserer Höhe lag. Wir diskutierten noch wieviel Kette er wohl gegeben hat. Heute früh um fünf lag er dann auf der anderen Seite der Bucht, und das obwohl es die ganze Nacht fast keinen Wind hatte. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn etwas Wind aufgekommen wäre. Und dann heute früh, so um acht, kam eine österreichische Chartercrew mit einer 62 Fuß Beneteau. In der Bucht lag zu diesem Zeitpunkt außer uns nur noch ein Schiff, links neben uns, der Rest der Bucht ist leer. Wo legt er sich hin? Genau zwischen uns🤔. Unsere Bedenken wollten sie nicht so richtig mit uns teilen. Nachdem wir gerade eben fast zusammen gestoßen wären, haben sie es eingesehen und ankerten weiter vorne in der Bucht👍.

Monopoli

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Eigentlich wollte ich ja nicht schon wieder schreiben, aber die Geschichte von Monopoli muss ich einfach erzählen. In Monopoli kann man bei der Coast Guard an einem Public free Quay festmachen, direkt in der Stadt. Man muss sich aber vorher anmelden und darf nur 24 Stunden bleiben, ist für uns kein Problem, wir wollen sowieso weiter nach Bari. Die Coast Guard hat uns dann noch vor Untiefen in der Nähe von der Kaimauer gewarnt, wir sind schön langsam rein gefahren und um halb vier lagen wir dann fest an der Kaimauer mit einem herrlichen Blick auf die Stadt.
Um vier bin ich dann brav mit meinen Bootspapieren auf die andere Seite des Hafens marschiert um mich anzumelden. Beim Rüberlaufen kamen richtige Glücksgefühle bei mir auf, ich hab mich riesig darauf gefreut heute Abend in einem der netten Restaurants essen zu gehen und danach vielleicht noch eine Gelaterie zu suchen oder einfach nur irgendwo ein Gläschen Wein zu trinken.
Doch die Ernüchterung kam im Büro der Coast Guard. Mir wurde in aller Deutlichkeit erklärt, dass wir nur 24 Stunden hier bleiben dürfen und, dass immer einer von uns beiden an Bord bleiben muss. Ich hab dann nochmal gefragt, ob wir denn wirklich nicht zusammen essen gehen können, da wir ja nur zu zweit an Bord sind. Die Antwort war deutlich, wir können essen gehen uns das Städtchen ansehen, aber halt nicht zu zweit.
Ich war sowas von frustriert, bin aufs Boot gegangen und hab dann halt statt Eis einen Aperol Spritz an Bord getrunken. Ich wäre am liebsten gleich nach Kroatien durchgesegelt. Nachdem sich mein Frust etwas gelegt hatte, bin ich dann noch etwas durch das Städtchen spaziert und habe Bilder gemacht, damit Paul auch was von Monopoli sieht. Wir haben uns noch bei den anderen Booten erkundigt, wie sie das Problem so handhaben, aber es haben sich alle daran gehalten, deshalb haben auch wir uns nicht getraut von Bord zu gehen.
Zum Abendessen gab es dann halt Spagetti al Olio aus der Bordküche, auch lecker.
Eine Geschichte war sehr lustig. Vor uns lag ein Italiener, den wir in Brindisi schon getroffen haben. Wir saßen so im Cockpit und haben zugeschaut wie sich junge Pärchen schick gekleidet fotografieren ließen, war lustig anzusehen. Unser Nachbar hat dann immer wieder gelacht und zu uns rüber gesehen. Irgendwann kam er zu uns rüber und hat uns über den Hintergrund der Fotoshootings aufgeklärt. Und zwar war es wohl früher so, dass sich Liebespaare vor ihrer ersten gemeinsamen Nacht fotografieren ließen, als Erinnerung an den letzten Tag ihrer Jungfräulichkeit, und so sei das bis heute. Naja ob das wohl immer so gestimmt hat. Wir sind uns nicht so sicher.

Seit neun Uhr heute früh stampfen wir jetzt gegen die Welle nach Bari. Mal sehen was uns dort erwartet.

Marina di Brindisi

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Heute früh um 7:30 hieß es für uns weiter Richtung Kroatien mit Ziel Monopoli. Aber erst haben wir mal noch unseren Dieseltank aufgefüllt. Ist eigentlich der Hammer wie wenig Diesel unser Motor braucht, wir haben grad mal 2,2 Liter in der Stunde verbraucht.
Von unserem Aufenthalt in Brindisi waren wir sehr enttäuscht. Vielleicht war es aber auch der falsche Liegeplatz. Wir wurden bei unserer Ankunft sehr freundlich empfangen und es hat auch sehr viel Platz in der Marina. Paul marschierte dann auch gleich zur Rezeption und kam mit der Überraschung zurück, dass der Liegeplatz die ersten zwei Tage 55 Euro kostet und der dritte Tag frei ist. Bei der Bezahlung wurden wir dann eines Besseren belehrt. Jetzt ist plötzlich der vierte Tag frei. Na ja, wir haben dann drei Tage bezahlt. Die Marina liegt außerhalb von Brindisi, in die Stadt muss Mann entweder den Bus nehmen oder ein Taxi. Wir haben aber darauf verzichtet die Stadt zu besichtigen. Die Marina hat ein sehr schönes Restaurant, es soll gut aber teuer sein. Wir haben für den Montag Abend einen Platz reserviert. Als wir dann hungrig im Restaurant ankamen. Wurde uns klar gemacht dass die Köchin krank ist und das Restaurant deshalb geschlossen hat. Na suuuper!


In der Marina hat es auch ein Lebensmittelgeschäft und eine Gelaterie. Der Lebensmittelladen hat aber blöder Weise am Sonntag und am Montag geschlossen. Gott sei Dank hab ich am Samstag Brot gebacken. Gestern Mittag wollten wir dann gemütlich in der Gerlaterie ein Eis essen, ich habe mir schon vorher überlegt welche Sorten ich nehme. Doch auch die Gelaterie hatte leider geschlossen. Ich hab mir dann total gefrustet an Bord einen großen Apérol Spritz gegönnt, Gott sei Dank hatte ich den Sekt kalt gestellt.
Und nun zum Umfeld der Marina. Ich mache ja gerne mal kleine Wanderungen um die Umgebung zu erkunden. Ich war total geschockt als ich aus der Marina raus kam. Überall sieht man verfallene Gebäude und überall liegt Müll rum, schrecklich. Auf einem kleinen Inselchen vor der Marina befindet sich ein Castell. Man kann über einen riesigen Wellenbrecher zum Inselchen fahren oder laufen. Aber nicht mal auf der Zufahrt zum Castell ist der Müll weggeräumt. Auf dem Wellenbrecher parken die Italiener abends ihre Autos, packen ihre Klappstühle, Essen und Getränke aus und sehen sich den Sundowner an.
Wir haben dann aber wenigstens noch eine kleine Pizzeria gefunden, die zwar direkt an der Straße lag, aber wir haben lecker gegessen. Hoffen wir mal dass wir von unseren nächsten Steps nicht so enttäuscht werden.

Von meinem iPad gesendet

Wieder alleine unterwegs

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Letzten Montag hieß es nochmal „Leinen los“ hoffentlich zur letzten Nachfahrt in diesem Sommer. Wir wollten so schnell wie möglich den Absatz von Italien erreichen, von dort sind die Entfernungen zu den einzelnen Häfen nicht mehr so groß, zumal uns das Wetter immer wieder zu einer Zwangspause zwingt.
Am Dienstag um zwölf lagen wir dann auch schon fest in der Marina Santa Maria de Leuca. Ein sehr nettes typisch italienisches Touristenstädtchen. Im Gegensatz zu Rocella Ionica hatten wir nur 10 Minuten in die Stadt mit vielen Restaurants und auch Supermärkten. Auch konnten wir zu Fuß die Sehenswürdigkeiten erkundet. Entlang der Küste reihen sich viele Grotten, in eine konnte man sogar von Land aus hinuntersteigen, die meisten sind aber nur von der Wasserseite aus zu erreichen, entsprechend viele Ausflugsboote waren auch zu diesen Grotten unterwegs.

Am Freitag früh hat sich dann Sven von uns verabschiedet. Es war eine sehr harmonische Zeit mit ihm und vielen vielen Dank auch nochmal, dass Du uns geholfen hast und unsere „Lady“ nach Tropea gesegelt hast.
Der Freitag begann dann nicht so positiv. Eigentlich wollten wir nur 22 sm weiter nach Otranto, es soll ein sehr sehr hübsches Städtchen sein. Vielleicht ist das aber auch das Problem. Von unserem Nachbar haben wir erfahren, dass die Gemeinde dort für einen Liegeplatz bis zu 300 Euro verlangt. Das sind wir nicht bereit zu bezahlen, zumal es vermutlich auch keinen Platz gibt. Ankern vor dem Hafen ist bei diesem Wind auch nicht möglich. Also haben wir der nächsten Marina 13 sm weiter nördlich angerufen. „Sorry we are full“. Und jetzt? Ich merkte, dass bei Paul schon wieder dieses Unwohlsein aufkommt. Nächster Hafen ist Brindisi, das sind schon wieder über 60 sm. Und schon hatten wir ein weiteres Problem. Die Tankanzeige zeigt zwar noch halb voll an, aber wir trauen ihr nicht so richtig. Und laut unserer Berechnung haben wir vielleicht noch 40 Liter im Tank. Also ist Paul zur Tankstelle marschiert und wollte zwei Kanister füllen, das wären dann nochmal 40 Liter, das würde dann sicher reichen. Der Tankwart erklärte ihm, dass es in Italien verboten sei Kanister zu füllen, vielleicht hatte er aber auch nur keine Lust, wegen 40 Liter Diesel die Tanke zu öffnen. Mit dem Schiff wollten wir nicht zur Tankstelle fahren, da es sehr windig und sehr eng ist. Na prima, und jetzt. Die Stimmung war auf dem Tiefpunkt. Aber die Menschen hier sind sehr freundlich und hilfsbereit. Unser Nachbar hat sich sofort bereit erklärt mit Paul zu einer Autotankstelle zu fahren um die Kanister zu füllen.
Jetzt muss der Diesel nur noch in den Tank, ohne dass es ein Marinero sieht, da dies ja angeblich verboten ist.
In Brindisi konnten wir dann auch problemlos einen Platz in der Marina reservieren, jetzt ist die Welt wieder in Ordnung.
Gestern Abend haben wir uns dann noch eine total leckere Riesenpizza gegönnt. Danke Klaus Dieter für den Tipp. Wir sind jetzt seit heute früh um sechs unterwegs in Richtung Brindisi. Noch 325 sm bis Murter, das hört sich doch gut an.

Wieder an Bord

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Letzten Mittwoch hieß es für uns „auf nach Italien“. Sven hatte unsere Lady schon am Vormittag wohlbehalten in die Marina Tropea gebracht. Um 19:30 stand der Taxifahrer schon am Ausgang des Airport Lamezia Terme und wartete auf uns.
Eine Stunde später waren wir endlich wieder an Bord unserer „Lady“. Schön wieder da zu sein. Die Nächte hier kühlen nicht auf 10 Grad ab wie in Deutschland, eher so auf 25 Grad. Daran müssen wir uns erst wieder gewöhnen. Den ersten Tag verbrachten wir im schönen Tropea, uns hat diese Stadt schon 2016, als wir nach Valencia gesegelt sind, besonders gut gefallen.
Eigentlich wollten wir dann am Freitag dann nur 25 sm weiter nach Scilla Segel und dort an einer Boje fest machen. Aber Neptun hat es nicht zugelassen, es ist Westwind angesagt. Ok, dann sind wir halt mutig und beginnen den Törn gleich mit einer Nachtfahrt.
Am Freitag früh um halb sieben klingelte auch schon der Wecker. Wir wollten zur Mittagszeit vor der Straße von Messina sein, weil zu dieser Zeit eine Strömung zu unseren Gunsten von 3 – 4 Knoten herrscht.


Auf der Höhe Scilla zog dann noch ein Gewitter ganz nah an uns vorbei. Die Wolken um uns herum sahen nicht gerade einladend aus. Puhhh, Glück gehabt.


Zumal hier, der Legende nach, das Seeungeheuer Scylla mit ihren zwölf Hundefüssen und sechs Hundeköpfen haust und sich alles Leben greift, welches die Straße von Messina passieren will, und auf der gegenüberliegenden Seite soll zur gleichen Zeit Charybdis, ein weiteres Seeungeheuer, leben, welches 3 mal am Tag das Wasser aus der Straße von Messina schluckte und es dann wieder ausspuckt. Also ganz schön gefährlich hier. Wir brausten mit 8,5 Knoten Fahrt unter Genua (dank der Strömung) durch die Straße, so hatte weder Scylla noch Charybdis eine Chance uns zu holen. Es ist jedoch sehr beeindruckend wie das Wasser in der Straße brodelt.
Gegen Abend erreichten wir dann schon die Sohle von Italien. Wir beschlossen nur unter Genua gemütlich durch die Nacht zu segeln. Wir wollten ja schließlich nicht bei Nacht an unserem Tagesziel Rocella Ionica ankommen. Wir hatten eine sehr angenehme ruhige Nacht.
Morgens früh um 7 fiel dann der Anker. Wir ruhten uns erst mal aus und ich genoss es erst mal wieder schwimmen zu können. Aber es rollte hier doch ganz schön. Und nachdem wir beschlossen, auf jeden Fall einen weiteren Tag hier zu bleiben, suchten wir einen Platz in der Marina. Die Marina ist sehr freundlich, es gibt hier auch eine kleine Pizzeria und einen Minimarket und das alles zu sehr vernünftigen Preisen. Schade, dass die Stadt über 2 km entfernt ist, für einen Stadtbummel braucht es mächtige Argumente.


Morgen machen wir hoffentlich unsere letzte Nachtfahrt in diesem Sommer. Wir wollen hoch zum Absatz nach Santa Maria de Leuca und dann ist vermutlich erst mal Pause für ein paar Tage. Es sind über 20 Knoten Gegenwind angesagt.

My Lady segelt solo

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Zufällig haben wir in Santa Pola einen alten Bekannten aus Lagos getroffen. Er wollte eigentlich nach Mallorca segeln, war aber völlig frustriert und will nach nach Lagos zurück, da auf Mallorca und am spanischen Festland angeblich alles überfüllt und überteuert sein soll. Das haben wir sicher nicht vor. Bisher haben wir eigentlich immer einen Unterschlupf gefunden, so auch heute und zwar in der kleinen Marina in Altea.

Bei herrlichem Wind sind wir mit einem Amwindkurs nach Altea gesegelt und wurden dort auch sehr freundlich begrüßt. Die Marina kostet zwar 84 EUR pro Nacht, ist aber im Gegensatz zu den anderen Marinas noch recht günstig. Und es ist sehr schön hier. Altea hat eine nette Altstadt und tolle Wanderwege in der Umgebung.

Aber der Blick auf die Wettervorhersage lies bei Paul totalen Frust aufkommen. Er will nicht mehr weiter. Es sind einfach noch so viele sm und das Wetter ist so wechselhaft, der Berg an Seemeilen, in der Kombination mit dem relativ kurzen Zeitfenster, ist zu hoch. Hinzu kommt, dass Paul seine 86 jährige Mutter nicht so lange allein lassen will, da sie gesundheitlich ziemlich angeschlagen ist.

Wir suchten nach Alternativen. Die Reise unterbrechen und das Schiff in Altea lassen wäre, wäre eine Möglichkeit. Aber die Preise für einen Liegeplatz hier sind völlig abgehoben 11.000,00 EUR. Wir haben nach einem Profiskipper gesucht, der das Schiff nach Kroatien segelt, aber das war auch nicht wirklich eine vernünftige Alternative.

Deshalb es ist immer gut wenn man Freunde hat. Peter und Ulrike von der Blue Moon haben den Kontakt zu Sven hergestellt, der zufällig mit seinem Camper in Frankreich unterwegs war, und was für ein Glück, er konnte am nächsten Abend bei uns an Bord sein und er hatte Lust dieses kleine Abenteuer zu starten. Wir haben uns sofort gut verstanden und wir waren uns auch sicher, dass unsere Lady bei ihm in guten Händen ist, er ist immerhin zweimal von Portugal in die Südsee gesegelt und zwar alleine, wenn´s er nicht schafft, wer dann.

Nochmals herzlichen Dank an Ulrike und Peter.

Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen von unserer Lady. Natürlich war das eine sehr sehr emotionale Angelegenheit, aber für uns war es die einzig richtige Entscheidung. Sven segelt jetzt unsere Lady solo Richtung Kroatien und wir fahren mit seinem Camper nach Hause. So gesehen eine winwin Situation. Sven freut sich, dass er segeln kann und wir haben ein gutes Gefühl.

Wir haben jeden Tag mehrmals Kontakt miteinander, er hält uns immer auf dem Laufenden und so wissen wir immer wie es ihm geht und wo er ist.

Sven ist inzwischen auf Sardinen und so langsam zieht es uns wieder auf´s Schiff. Zuhause ist Gott sei Dank alles in Ordnung und wir denken, dass es ok ist wenn wir wieder weitersegeln. Deshalb haben wir heute einen Flug nach Calabrien gebucht. Wir wollen ab Scilla (Süditalien) wieder einsteigen und zusammen mit Sven nach Kroatien segeln. Die langen Strecken sind dann weg, wir müssen keine unangenehmen Überfahrten mehr machen und wir können hoffentlich den Rest unserer Reise genießen.

Eigentlich wollten wir nach Alicante

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> Am Donnerstag früh sind wir ganz gemütlich nach dem Frühstück so um elf ausgelaufen. Unser Plan war kurz vor dem Kap zu ankern bis der Wind sich dreht und dann über die Nacht nach Cartagena zu fahren, segeln kann man das ja inzwischen nicht mehr nennen. In der Nähe vom Cap haben wir dann beschlossen einfach weiter zu segeln und falls wir nachts in Cartagena ankommen würden, segeln wir einfach weiter nach Alicante. Mit vier Knoten dümpelten wir ums Cap. Das Capo de Gato ist landschaftlich sehr reizvoll. Wir haben dann nochmals den Hafen von San José angefunkt, ob wir vielleicht doch noch einen Liegeplatz haben könnten, haben aber keine Antwort bekommen. Also Motoren wir halt hinein in die Nacht. Die Nacht war nicht langweilig, ständig fuhren Frachter und Fischer um uns herum. Nachts um drei waren wir dann schon kurz vor Cartagena, also nix wie weiter. Im Laufe des Morgens kam dann doch tatsächlich der Wind und 10 sm vor Alicante konnten wir dann auch die Segel setzen. Mit 26 Knoten Wind segelten wir dann Richtung Alicante. Klar immer das Selbe, pünktlich zum Anlegemanöver kommt der Wind.
> Doch es kam ganz anders. Kurz vor der Einfahrt hörte Paul eine Frau mehrere Marinas anfunken. Wir haben uns keine Gedanken darüber gemacht, dass wir in dieser großen Marina Alicante keinen Platz bekommen könnten. Ich hab dann beide Marinas in Alicante angefunkt mit der Antwort „we are full“. Und jetzt? Ich hab dann Gott sei Dank noch eine Marina 8 sm vor Alicante gefunden, die Marina Santa Pola. Puhhh, Glück gehabt. Aber bei 25 Knoten Wind gegenan Motoren macht nicht wirklich Spaß, sowieso nicht wenn man total übermüdet ist. Freundlicher Weise ist der Wind an der Hafeneinfahrt eingeschlafen, wenigstens einmal zur rechten Zeit. Um 15:30 Uhr hieß es nach 190 sm „Motor aus“.
> Na ja, das ist das Mittelmeer, entweder gar kein Wind, oder zuviel Wind oder Wind aus der falschen Richtung. Unser Freund Klaus Dieter hat dieses Jahr für seine Überfahrt von Korsika nach Kroatien bisher über 1500 Euro Sprit verbraten. Hätten wir nur in Gibraltar beide Tanks voll gemacht.
> Das waren jetzt aber noch nicht alle Hiobsbotschaften. Unser Stegnachbar war doch tatsächlich ein alter Bekannter aus Lagos. Er ist mit seiner Hallberg auf dem Weg nach Mallorca und ist so frustriert, dass kurz davor ist wieder nach Lagos zurück zu segeln. Die Marinas bis Dénia sind total überfüllt und auch total überteuert. Von den Marinas in Ibiza und Mallorca ganz zu schweigen. Die Liegeplätze in Ibiza sollen zwischen 200 und 400 Euro pro Nacht kosten. Zur Erinnerung, in Andalusien haben wir immer 37,50 Euro bezahlt. Es gibt Bojenfelder auf den Balearen, die sind aber ausgebucht. Wir haben dann aus Verzweiflung nach einem Jahresliegeplatz in Santa Pola gefragt, weil wir mit dem Gedanken spielten die Reise hier abzubrechen, aber der Preis mit 11.000,00 Euro hat uns die Entscheidung abgenommen. Auch von der Lage und der Ausstattung kann man diese Marina niemals mit einer Marina in Kroatien oder der Türkei vergleichen. Wir sind total gefrustet.
> Wir haben schon überlegt direkt nach Sizilien zu segeln, aber wir haben einfach keine Lust mehr auf so lange Strecken, sowieso bei der unstabilen Wetterlage. > Keine Ahnung wie es weitergeht.

Almerimar und Aquadulce

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Nachdem wir am Sonntag früh Rainer und Manu verabschiedet haben, legten wir kurzentschlossen auch gleich ab. Wir wurden mit leichtem achterlichem Wind und einer rollenden Welle empfangen. Also war uns gleich klar ohne Hilfe des Motors kommen wir viel zu spät in Almerimar an. Wir hatten immerhin 66 sm vor uns. Bis nach Alicante müssen wir einfach entweder mit den Winden aus Gibraltar, die uns voranschieben, oder mit den Ausläufern des Mistrals aus Südfrankreich, die allerdings gegen uns sind, rechnen. Im Moment sind sie leider eher gegen uns. Wenn wir dann mal Richtung Osten segeln wird die Windrichtung hoffentlich besser, weil egal ob er dann von Norden oder Süden kommt, es würde immer passen, aber bei unserem Glück haben wir dann bestimmt Ostwind.
In Almerimar haben wir erst mal unser Schiff geschrubbt und Wäsche gewaschen. Hier gibt es auch einen Supermarkt der keine Wünsche offen lässt, weshalb wir unsere Vorräte wieder aufgefüllt haben und somit unser Überleben die nächsten Tage wieder gesichert haben.

Eigentlich wollten wir in Almerimar mal richtig Tapas essen gehen, aber die leckere Tapasbar aus 2016 hat geschlossen, sie ist wohl eines der vielen Coronaopfer. Wir haben uns für eine Andere entschieden, aber das war ein Reinfall.
Wir treffen immer wieder Schiffe, die uns seit der Portugal begleiten. Da ist z. B. die „Pura Vita“, ein französisches Ehepaar, wir haben uns in Ayamonte getroffen, sind zusammen durch die Straße von Gibraltar gesegelt und haben uns von ihnen in Almerimar verabschiedet.
Was uns auffällt ist, dass trotz Europa, die Spanier und auch die Franzosen kaum Englischkentnisse haben. Wir kommen mit unserem popeligen Schulenglisch ganz gut durch, und es gibt ja noch den Google Übersetzer, mit dieser App sind sogar kleine Unterhaltungen in französisch oder spanisch möglich, schon verrückt was mit dem Handy alles geht, ich glaube zum Telefonieren nutzt es kaum mehr jemand.
Gestern war bei uns wieder Tourplanung angesagt. Eigentlich will Paul lieber keine Nachtfahrt machen, aber ohne Nachtfahrt kommen wir nur mit Gegenwind nach Cartagena. Also sind wir heute früh bei Flaute wenigstens mal 18 sm weiter in die Bucht von Almeria gesegelt oder besser gesagt motort. Morgen früh wollen wir am Cabo de Gato ankern und warten bis der Wind sich dreht und dann in der Nacht nach Cartagena segeln.
Wir liegen gerade bei über 30 Grad in Aquadulce und chillen 😎. Uns gefällt es hier sehr gut. Man liegt direkt vor einer Felswand, die Cervezeria ist auch in Sichtweite und zum Strand ist es nur über die Straße. Viel, viel schöner als Almerimar und zu unserer Überraschung 12 Euro billiger. Wir haben nur 41 Euro pro Nacht bezahlt.

Marbella und Málaga

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Nach einem Tag Pause ging es am Donnerstag früh um 9 Uhr dann auch gleich wieder weiter, rein ins Mittelmeer. Allerdings nicht ohne unsere Dieselvorräte in Gibraltar aufzufüllen. Es hat sich gelohnt, bei 150 Liter Diesel haben wir 50 Euro gespart, in Gibraltar gibt es zollfreien Sprit. Das Mittelmeer hat uns allerdings mit dichtem Nebel begrüßt. Ist ganz schön aufregend um die riesigen Dampfer hier vor Gibraltar herum zu Kurven, wenn man sie nicht sieht. Im Zweifel sind die immer stärker als wir. Von dem günstigen Diesel haben wir aber leider gleich einiges wieder verbraten. Der Nebel dauerte bis zum Mittag, die Flaute den ganzen Tag. Nach 36 sm legten wir dann in der Marina La Bajadilla, ca. 1 sm nach Marbella, an. Direkt am Hafen kann man noch erkennen, dass es mal ein Fischerdorf war. Doch gleich eine Strassenzeile weiter beginnt auch schon die Touristenhochburg Marbella mit ihren riesigen Hotelkomplexen. Am Abend ließen wir es uns nicht nehmen an dem Trubel teilzunehmen. In der Altstadt reihen sich Souvenierläden und Restaurants dicht aneinander. Hier machen die Schönen und die Reichen Urlaub, wir passen hier nicht her. Man hat das Gefühl COVID 19 existiert gar nicht. Obwohl hier die Inzidenz weit über 300 liegt.
Am Freitag wollten wir ein paar Seemeilen weiter in die historische Stadt Málaga. Doch das sollte wohl nicht sein, alle Liegeplätze waren belegt. Dann nehmen wir halt Plan B, und segeln nach Benalmadena, doch auch hier war alles belegt. 43 sm weiter in La Caleta de Veldez haben wir endlich einen Liegeplatz ergattert.
Eigentlich wollten wir heute ein Auto mieten und nach Ronda fahren, welches eine der schönsten Städte in Spanien sein soll. Sie liegt an einer tiefen Schlucht über die eine spektakuläre Brücke gebaut wurde. Leider gibt es in Spanien kurzfristig zur Zeit, wegen COVID, keine Autos zu mieten. Die Autovermietungen haben ihren Fuhrpark verkleinert und sie haben nicht mit so vielen Touristen gerechnet, weshalb Mietautos Mangelware sind. Aber es gibt ja Taxis, ist zwar nicht die Billigvariante, aber wir wurden nicht enttäuscht, die Stadt ist wirklich sehenswert.
Die Schlucht mit der historischen Brücke ist sehr beeindruckend. Die weißen Häuser wurden direkt an der Felskante entlang gebaut. Mittlerweile sind diese Häuser natürlich, auf Grund des Tourismus alles entweder Hotels oder Restaurants. Der Ausflug hat sich trotz Taxi gelohnt. Wir müssen allerdings dazu sagen, dass das Taxi für uns überhaupt nichts gekostet hat, wir wurden nämlich von Manuela und Rainer eingeladen, sehr großzügig.
Morgen müssen wir uns leider von den Beiden verabschieden, sie fliegen wieder nach Hause, ihr Urlaub ist zu Ende. Wir segeln vielleicht weiter nach Almerimar.