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Endlich wieder im Mittelmeer

Dieser Beitrag wurde von Cornelia Amann am veröffentlicht.

Gestern früh um sieben hieß es wieder mal Leinen los. Mit drei weiteren Booten wollten wir ins Mittelmeer segeln. Es waren zwar nur 36 sm, aber wir wollten um 12.00 Uhr in Tarifa sein um die optimale Strömung bei Hochwasser ausnutzen zu können. Das hat auch prima geklappt. Wir hatten tollen Wind. Natürlich haben wir immer Ausschau nach Orkas gehalten, aber die waren noch müde von ihrem Angriff am Tag zuvor. Gott sei Dank. In der Bucht von Gibraltar wurden wir aber noch von einem riesigen Rudel Delphinen begrüsst, und dummer Weise von ordentlich Wind. Wieder einmal mussten wir bei 25 Knoten Wind anlegen. Hat aber Gott sei Dank 😅 super geklappt. Wir liegen jetzt in der Alcaidesa Marina in La Linea auf der spanischen Seite von Gibraltar.
Heute haben wir einen Ausflug auf den Rock von Gibraltar gemacht, wenn wir schon mal hier sind. Eigentlich hat Rainer eine Wanderung geplant, Paul hatte sich schon Ausreden überlegt, warum er nicht wandern kann, wie z.B. „Die Kühlschranktür klemmt oder das Wasser muss noch aufgefüllt werden“. Er ließ sich dann aber doch überreden mit zu kommen. Gleich nach der Grenze wurde uns angeboten das Ganze mit einem Taxi zu erkunden und natürlich auch mit Erklärungen zur Geschichte von Gibraltar. Das war dann auch mit Abstand die billigste und beste Variante. Also machen wir halt mal eine Touristentour. Uns hat die Tour sehr gut gefallen und wir haben auch noch ein bisschen von der Geschichte von Gibraltar erfahren.
Morgen gehts vermutlich bei Flaute weiter Richtung Marbella. Wir müssen so langsam mal ein bisschen Strecke machen.

Barbate

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Gestern Früh hieß es planmäßig, um zehn „Leinen los“. Die ersten Seemeilen mussten wir wieder mal Motoren, zu wenig Wind. Auf einmal kam bei uns die Frage auf „was ist denn das da Vorne? Sieht man da vielleicht schon Afrika?“ Kann ja eigentlich nicht sein, aber da Vorne war was. Eine halbe Stunde später wussten wir es. Es war Nebel. Ist schon ein bisschen unheimlich, fast wie in „Fluch der Karibik“. Der Wind nahm dann auch zu und wir konnten die Segel hissen. Aber um 15 Uhr lagen wir dann auch festgezurrt in der Marina Barbate, trotz Nebel und Gottseidank ohne Piraten aus der Karibik. Die Marina ist nicht wirklich einladend, man liegt vor einer Betonmauer und sieht nichts außer Beton und auf der Mauer manchmal einen joggenden Spaniern oder Spanierin.
Aber für eine Nacht ist das in Ordnung. Aus der einen Nacht wurden dann zwei Nächte. Wir haben den Wetterbericht nochmal gecheckt und uns heute fürs Wandern entschieden. Es ging fast nur auf Sandwegen zum nächsten Örtchen, Los Canos de Meca, mit tollem Blick auf das Cap Trafalgar. Am Ende waren es dann doch 16 km. Ganz schön anstrengend auf der Sandpiste.
Morgen Früh wollen wir dann endgültig das Abenteuer Gibraltar wagen. So langsam wird es wirklich zum Abenteuer, in der Straße von Gibraltar sollen sich wohl einige Orkas niedergelassen haben, und die verteidigen jetzt ihr Revier vor den Seglern. Man hört immer wieder, dass Schiffe gerammt werden, oder, dass sie das Ruder zerstören. Heute ist ein deutscher Segler in die Marina gekommen, der heute über seinen Funk einen Angriff mitverfolgt hat. Ein bisschen mulmig ist uns schon. Wir haben die Notmeldungen über Funk vorsichtshalber nochmal gecheckt, hoffen aber, dass wir sie nicht brauchen. Das Problem hat im Hafen sehr schnell die Runde gemacht, wir werden deshalb morgen eine kleine Flottille mit 4 Schiffen bilden und zusammen durch Gibraltar segeln. Der Plan ist vor Allem so weit wie möglich in Landnähe zu bleiben, dort soll man geschützt sein. Wird schon klappen, vielleicht haben die Orcas Morgen einen freien Tag, weil sie ja heute mit Segelboote jagen beschäftigt waren.

von Rota nach Sankti Petri

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Nach einem Tag Hafenleben im schönen Städtchen Rota wollten wir dann noch was von der Umgebung sehen und da Cádiz ja nicht weit weg ist, haben wir ein Ticket für die Fähre nach Cádiz gebucht und sind um 8:30 schon los in eine der ältesten Städte Spaniens. Schon beim Frühstück waren wir mutig und haben die spanische Variante gewählt. Ein Brötchen mit Olivenöl und Tomatenmus. Schmeckt gar nicht so schlecht, mal was anderes wie Nutellabrot. Wir haben „Dank Rainer“ einen 6 km Marsch durch Cádiz gemacht und dabei das Städtchen besichtigt. Am Abend waren wir dann doch einigermaßen platt, und als wir dann mit der Fähre zurückwollten, wurde uns gesagt, dass die Fähren nicht mehr fahren, weil er Wind doch kräftig zugelegt hatte, wir wurden deshalb mit dem Bus auf dem Landweg zurückgebracht.
In den kommenden Tagen soll der Wind in unserer Gegend aber nachlassen, aber aus Gibraltar wird er noch zwei Tage weiter herausblasen. Mir kam dann die Idee, wir könnten doch heute schon ein Stückchen weiter fahren, nach Sankti Petri, bei wenig Wind können wir auch unseren Motor ein bisschen in Anspruch nehmen. Gesagt getan, wir liegen jetzt 16 sm weiter im quirligen Sankti Pétri und verbringen den Rest des Tages mit schwimmen und chillen. Wir haben ein nettes Fischrestaurant gefunden, welches wir heute Abend mal ausprobieren werden.
Die nächsten Tage sollen günstig sein für die Durchfahrt ins Mittelmeer, also gehts morgen früh gleich weiter nach Barbate.

weiter Richtung Gibraltar

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In Ayamonte hatten wir endlich mal zwei Tage lang sommerliche Temperaturen, was dann in der Flussmuendung des Guardiana zu einem weiteren Problem für Paul wurde. Er musste drei Naechte lang gegen Stechmuecken kaempfen. Ich glaube die Viecher sind gegen saemtliche Spritzmittel immun und finden den Weg zum Skipper sogar durch unsere Mueckennetze. Entsprechend sank die Stimmung des Skippers.
Am Montag frueh hiess es dann um 5:30 Uhr, raus aus den Federn, wir wollten weiter nach Cadiz. Der Blick nach draussen brachte dann die Ernuechterung. Wir hatten in der Nacht keine schlechten Ohren, der Wind hat auf bis zu 30 Knoten aufgefrischt. Noe, so laufen wir nicht aus! Wir haetten auch keine Chance gehabt aus unserer Parkluecke raus zu kommen, da wir auch noch mit einer Stroemung von 2 Knoten kaempfen muessten. Gegen Mittag hatte sich das Wetter beruhigt und wir hätten auslaufen koennen, aber da war Ebbe, und bei Ebbe sitzen wir an der Flussmuendung auf. Der Wetterbericht fuer die naechsten Tage sagt auch nichts Gutes. Ab Donnerstag weht es mit über 40 Knoten aus der Straße von Gibraltar raus. Was die Stimmung natuerlich nicht wirklich verbesserte. Wir muessen einfach von Tag zu Tag neu entscheiden.

Juhuuu! Der Tag für die Entscheidung war dann gestern. Um 7:00 Uhr hiess es Leinen los. Wir haben uns entschieden ohne weiter Zwischenstopp die 63 sm nach Cadiz zu Segeln um so nah wie moeglich an Gibraltar ran zu kommen. Bei angenehmen Winden kamen wir dann um 17:30 in Rota an. Natuerlich hat der Wind wie immer zum Anlegemanoever aufgefrischt. Aber Paul hat das Anlegemanoever hervorragend gemeistert.
Rota ist ein sehr schoenes kleines Staedtchen mit zwei Sandstraenden. Hier kann man es ein paar Tage aushalten. Viel viel schoener als die Sherry Marina.
Vor Samstag oder Sonntag werden wir hier wohl nicht weg kommen. Also geniessen wir erst mal das Hafenleben.

Auf gehts nach Spanien

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Nachdem Antonio am Mittwoch unser neues Grossegel gebracht hat und das Wetter auch besser werden sollte, hatten wir jetzt wirklich keinen Grund mehr die Abreise hinauszuzoegern. Fast waere Paul nochmal schwach geworden, als wir die restlichen Liegeplatzgebuehren bezahlt haben, wir haben einen Spezialrabatt von 50 % bekommen. Am Mittwochabend hat Neptun nochmal so richtig geblasen und es war richtig kalt. Lagos liegt einfach zu nah am Kap Vincent. Wir freuen uns auf waermeres Wetter und hoffentlich auch weniger Wind. Am Donnerstag frueh um neun hieß es dann „please open the bridge“, Kurs Faro.

Wir hatten einen sehr angenehmen Segeltag, mit 13 – 14 Knoten Wind. So konnten wir unser Grossegel auch gleich testen. Paul kann das Segel ohne Winsch raus holen und auch wieder bergen. Und schneller sind wir auch. 👌 prima!
Auf der Hoehe Vilamoura haben wir dann auch endlich unsere Atlantikrunde vervollstaendigt. Wir haben unser Kielwasser gekreuzt, im August 2016 sind wir von Vilamoura aus nach Madeira gestartet. Inzwischen sind es ueber 12.000 sm seit Murter.
Vor Faro haben wir unseren Augen nicht getraut. Zuerst sahen wir zwei Flossen im Wasser, als der Fisch naeher kam, war klar, das ist ein Hai, er war geschaetzte drei Meter lang. Danach bekamen wir ein weiteres Schauspiel geboten. Bestimmt hundert Delphine waren auf Fischfang. Einer ist direkt neben Paul aus dem Wasser gesprungen. Aber der Fisch war ihm wahrscheinlich zu haarig. Das ist aber noch nicht Alles. Was wir dann sahen war der Hammer. Wir haben schon von der Ferne immer wieder eine Fontaene beobachtet. Auf einmal ist ca. 100 Meter neben uns ein riesiger Wal aufgetaucht. Der Wal auf der Atlantikueberquerung war ein Babywal dagegen. Der Wal 🐳 war viel viel laenger als unser Schiff. Wir waren nicht traurig, dass er in die andere Richtung geschwommen ist.
Wir haben letzte Nacht vor Culatra vor Anker verbracht, die reparierte Ankerwinsch musste ja auch mal getestet werden. War schoen mal wieder ein bisschen Buchtfeeling zu geniessen.
Nach einer sehr ruhigen Nacht sind wir heute bei spiegelglattem Wasser 34 sm weiter nach Ayamonte in den Guardiana Fluss motort. Hurra, wir sind in Spanien.

Morgen kommen Rainer und Manu an Bord. Wir freuen uns.

letzter Abend in Lagos
„Please open the Bridge“
Ankern vor Culatra

Immer noch in Lagos

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Das Thema Ankerwinsch war dann doch noch aufwendiger als erwartet. Als ich von meinem Strandspaziergang zurueck kam, lag unser neuer Mechaniker, Ralf, im Ankerkasten. Das Getriebe war total trockengelaufen und das Oel, das Paul versuchte oben rein zu leeren, lief unten wieder raus, der Semmering war total verrottet. Das Getriebe der Ankerwinsch war innen komplett mit einer dicken Salz-Oel-Kruste ueberzogen. Die Beiden haben dann den Versuch gestartet, die Ankerwinsch auszubauen, um sie dann in der Werkstatt von Ralf zu zerlegen und zu reinigen. Aber keine Chance! Also lag der arme Kerl, Ralf, (Paul haette da nie reingepasst) zwei Tage im Ankerkasten und hat die Ankerwinsch von dort aus zerlegt, gereinigt, gefettet, wieder mit neuen Semmeringen und Kugellagern versehen und wieder zusammengebaut. Er meinte dann nach diesen Strapazen muss das Teil jetzt nochmal 10 bis 15 Jahre funktionieren, hoffen wir es mal.  Wir sind uns allerdings ziemlich sicher, dass wenn wir nichts gemacht haetten, sie bald den Geist aufgegeben haette. Es ist eigentlich traurig, dass die Industrie absichtlich so konstruiert, dass die Teile nach einer gewissen Zeit kaputtgehen muessen, und das wegen einem Centartikel, einem Semmering.

Nun zum Thema Grosssegel, Antonio hat sich tatsaechlich am Mittwoch gemeldet und uns bestaetigt, dass das Material fuer das Segel angekommen ist. Puhh, Glueck gehabt. Gestern waren wir dann in der Naeherei und tatsaechlich lag unser Segel auf dem Naehtisch und eine Naeherin hat fleissig dran gearbeitet.  Antonio hat uns hoch und heilig versprochen, dass er es spaetestens am Dienstag fertig ist.  Dann koennten wir tatsaechlich am Mittwoch los, wenn uns Neptun wohl gesonnen ist.

Unser erster Stopp waere Olhao, dort koennten wir dann unsere Ankerwinsch gleich mal testen.

Ein bisschen aufgeregt sind wir schon, wir sind ja immerhin seit zwei Jahren nicht mehr gesegelt. Koennen wir es ueberhaupt noch? Wir muessen uns hier im Atlantik auch noch mit der Tide auseinandersetzen. Auslaufen und Ankommen muss geplant sein, sonst laufen wir auf Grund. Aber es wird schon klappen.  

Am Wochenende bekommen wir dann Besuch von Rainer und Manu, sie wollen uns bis Malaga begleiten.

Jetzt moechte ich noch ein bisschen von meinem Strandspaziergang erzaehlen. Als Tourist ist es wunderschoen an kilometerlangen einsamen Sandstraenden entlang zu spazieren. Aber fuer die Einheimischen ist es eine Katastrophe. Die Restaurants am Strand sind zu dieser Zeit normalerweise brechend voll, einen Sonnenschirm mit Liegen zu ergattern, ist fast nicht moeglich. Doch hier ist nur gaehnende Leere. Die Restaurantbesitzer versuchen verzweifelt ihre Lokale offen zu lassen, ich habe an diesem Nachmittag fast keine Gaeste in den Restaurants gesehen. Die Leute, die Ausfluege anbieten, sitzen gelangweilt in ihren Verkaufsstaenden, weil es kaum Touristen gibt, denen sie etwas anbieten koennen. Viele Hotels sind geschlossen. Sehr sehr traurig! Aber Hauptsache die Fussballstadien sind voll!

Endlich wieder an Bord

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Mitte Mai hat Portugal nun endlich die Grenzen für Touristen wieder geoeffnet. Wir haben nicht lange gefackelt und gleich einen Flug nach Faro gebucht. Wir waren total aufgeregt wie unsere Lady wohl aussieht. Paul hat ja da immer gleich die schlimmsten Befuerchtungen. Das Wasser koennte zum Beispiel gekippt sein, der Motor nicht mehr laufen, die Bilge koennte voll Wasser sein usw. Zu unserer Ueberraschung hat wirklich fast alles funktioniert. Ausser die elektrische Toilette, die konnte Paul einfach nicht dicht bekommen. Wir haben jetzt nach 13 Jahren den gesamten unteren Teil mit Motor ersetzt. Jezt funktioniert alles prima.
In den zwei Wochen war putzen und polieren angesagt. Das war bitter noetig, aber nach einer Woche hat unsere Lady wieder gestrahlt, fast wie am ersten Tag.
Vor lauter Freude an unserem Schiff haben wir uns dann noch ein neues Grossegel bei Antonio bestellt, da das alte ja schon einige Jahre und Seemeilen auf dem Buckel hatte.

Mit einem guten Gefuehl sind wir dann Anfang Juni wieder nach Hause geflogen um uns die zweite Covid 19 Impfung abzuholen. Das hat dann auch prima geklappt und unser Rueckflug von Deutschland nach Potugal sollte am 2. Juli sein.
Mitte Juni haben wir dann besorgt auf die Corona-Zahlen in Portugal geschaut und einstimmig beschlossen den Flug eine Woche vor zu verlegen. Und das war auch gut so. Inzwischen ist Portugal in Deutschand Virusvariantengebiet. Die Hotels und Restaurants leeren sich wieder und vielleicht waere unser urspruenglicher Flug am 2. Juli abgesagt worden.

Wir warten jetzt noch auf unser Grossegel, welches hoffentlich Anfang naechster Woche geliefert wird, dann koennten wir los segeln, falls Spanien die Grenzen zu Portugal noch geoeffnet hat.
Diese Woche hat es eh noch ziemlich viel Wind teilweise bis ueber 30 Knoten. Bei diesem Wind segeln wir sowieso nicht los. Wir haben uns ja vorgenommen nur bei ruhigem Wetter zu segeln. Neptun soll sich diese Woche nur noch richtig austoben.

Wir lassen jetzt einfach alles mal auf uns zu kommen. Wenn wir es nicht nach Kroatien schaffen koennten wir auch in Spanien bleiben, dort gibt es viele schoene Marinas zum ueberwintern. Und wenn es ganz dumm laeuft bleiben wir halt hier.

Ach uebrigens Paul baut gerade die Ankerwinsch auseinander, die rattert ziemlich laut. Hoffenlich ist sie nicht kaputt.

Eigentlich wollten wir ja………………

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Hallo, wir leben noch!

Ja, eigentlich wollten wir im Sommer 2020 ganz gemuetlich nach Galicien segeln, dort wollte ich meinen 60. Geburtstag feiern und unsere Enkel sollten uns besuchen.

Aber ich fang mal ganz von vorne an.

Im November 2019 sind wir nochmal mit Paul`s Schwester und Helmut nach Lagos geflogen, um einen Kurzurlaub zu machen und um nach dem Schiff zu schauen. Wir haben ein Auto gemietet und haben uns die Algarve mal von der Landseite aus betrachtet. Wunderschoen!!!

Dann hat Paul mal mit seinen laufenden Wartungsarbeiten angefangen und festgestellt, dass das Seeventil am Motor feucht ist. Das muessen wir im Auge behalten. Nachdem er das Problem nicht loesen konnte, hat er bemerkt, dass ein Stueck vom Rand des Ventils abgebrochen war. Das koennen wir so über den ganzen Winter nicht unbeaufsichtigt lassen.

Das Schiff muss aus dem Wasser. Und jetzt? Es wuerde Sinn machen, dann das Schiff den Winter über an Land zu stellen. Aber wir haben ja den Liegeplatz im Wasser schon bezahlt und der Landliegeplatz gehoert nicht zur Marina, der gehoert zur Werft einer voellig anderen Firma.

Entgegen unseren Befuerchtungen war die Marina so kulant und hat unseren Vertrag aufgeloest und uns die dadurch zu viel bezahlten Liegeplatzgebuehren auf naechstes Jahr gutgeschrieben, super Service.

Wir haben also unsere Landy an Land gestellt, und liessen alle alten Seeventile durch neue Plastikventile ersetzen. Im Maerz 2020 sind wir wieder nach Portugal geflogen um unsere Lady zu putzten und zu polieren um sie dann wieder ins Wasser zu lassen.

Doch dann kam „Corona“. Wir fuehlten uns in Portugal zwar sicher vor dem Virus, aber die Gefahr war da, dass der Flughafen in Faro schliesst. Schiffe durften zu diesem Zeitpunkt den Hafen schon nicht mehr verlassen und auch nicht mehr einlaufen. Wir wollten nur noch nach Hause. In Deutschland war der Lockdown schon beschlossen und in Portugal auch. Wir haben schnell einen frueheren Heimflug gebucht und sind nach einer Woche wieder nach Hause geflogen.  Mit so einem seltsamen Gefuehl sind wir noch nie heimgeflogen.

Wir waren jetzt froh, dass unsere Lady sicher an Land stand und nicht im Wasser war, weil niemand wusste, wie es weiter geht.

Wir haben dann anstatt im Sommer nach Galicien zu segeln unsere Lady auf Vordermann gebracht. Haben das Coppercoat erneuert, die Lager der Ruderanlage getauscht, saemtliche Stage und Wanten erneuert, einen Achterstagspanner installiert und wir haben uns für die kaeltere Jahreszeit eine Kuchenbude gegoennt. Die Lady ist jetzt quasi generalsaniert.    

Aus lauter Verzweiflung, weil unsere Segelsaison ausgefallen ist, sind wir dieses Jahr über 3000 km Fahrrad gefahren. Aber wir haben bemerkt wie sehr uns die Segelei und das Leben an Bord fehlt. Im August haben wir es nicht mehr ausgehalten und sind nach Portugal geflogen, um wenigstens ein paar Tage an Bord sein zu koennen. Wir sind sogenannte Landsegler geworden. Aber das Schiff ins Wasser zu lassen waere unter diesen Bedingungen der Pandemie einfach unsinnig gewesen.  

Einmal durften wir mit unseren Freuden von der „Penelope“ in die naechste Bucht mitsegeln, das war für uns ein richtiges Highlight. Toller Segelwind, Sonne und es war warm, gefuehlt warm. Ich bin deshalb auch in der Bucht sofort ins Wasser gesprungen, und fast genauso schnell wie ich rein bin, bin ich auch wieder raus, denn ich hatte Angst Frostbeulen zu bekommen. 14 Grad ist nicht meine Wassertemperatur!

Die wilde Westseite des Atlantiks haben wir  dann nochmals mit einem Auto erkundet. Die Wellen, die dort zu sehen waren, sind schon beeindruckend und schoen.

Auch Portugal insbesondere Lagos gefaellt uns sehr. Es ist wie zuhause,

man bekommt alles was man will, es ist nicht zu touristisch, es ist absolut sicher und das Beste ist, fast das ganze Jahr über hat man tolles Wetter. Und die Gambas, ein Traum.  

Aber wir haben bemerkt, wie sehr uns das warme Wasser und die Buchten des Mittelmeeres fehlen. Ich mag es morgens als allererstes ins Wasser zu springen und ein paar Runden zu schwimmen und abends den Sonnenuntergang und die Ruhe einer Bucht mit glattem Wasser zu geniessen. Und wir haben auch bemerkt, wie angenehm es ist mal mit dem Auto zum Schiff fahren zu koennen und auf keinen Flug angewiesen zu sein. Wir wollten eigentlich schon im Januar 2021 mit dem Wohnmobil nach Portugal fahren, aber in Zeiten von Corona ist das einfach nicht moeglich. Wir muessen ueber die Grenzen von Frankreich und Spanien, um in Portugal einzureisen.  Wir haben die Fahrt dann auf Maerz verschoben, dann auf April, aber es klappt einfach nicht.

Wir hoffen jetzt Ende Juni, nachdem wir vollstaendig geimpft sind, nach Portugal fliegen zu koennen und dann durch das Mittelmeer zurueck zu unserem Startpunkt der Insel Murter in Kroatien segeln zu koennen.

Wir freuen uns riesig darauf und hoffen, dass die Pandemie bis dahin einigermassen beherrschbar ist und wir dann unseren Plan in diesem Jahr verwirklichen koennen.


Lagos

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Eigentlich wollten wir ja ueber den Winter in Portimao bleiben, aber meistens kommt es anders als man denkt! Portimao hat eine wunderschoene Marina in herrlicher Lage, gegenueber ist das schoene Fischerdorf Ferragudo. Im Winter waere der uns zugeteilte Platz allerdings voll den Suedstuermen ausgesetzt gewesen und unser vermeintlich tolles Angebot gilt eben nur fuer diesen Liegeplatz, die sicheren Liegeplaetze kosten 1.000 EUR mehr und sowieso waere auch keiner mehr frei. Na suuuper!

Unser Nachbar hat uns Lagos empfohlen, der Hafen liegt ungefaehr eine sm in einem Flussarm mitten in der Stadt total sicher. Wir konnten gerade noch einen Liegeplatz fuer den Winter ergattern und sind dann nach der Abreise unserer Gaeste auch gleich nach Lagos gesegelt. Lagos ist ein sehr schoenes Staedtchen mit alles was man braucht. Zum Lidl sind es ca 15 Minuten zu Fuss und die Markthalle ist fuenf Minuten entfernt. Es gibt eine grosse Auswahl an Restaurants auf der einen Seite des Flusses ist ein riesiger Sandstrand, auf der anderen Seite ist die bekannte Felskueste der Algarve mit kleinen Sandstraenden. Bisher ist alles noch sehr touristisch, ist ja schiesslich August, aber wir freuen uns schon auf den Winter, da ist bestimmt alles viel ruhiger. Diese Menge an Touristen sind wir von den Azoren nicht mehr so sehr gewoehnt.

Der Reparaturservice hier ist bisher auch super!
Bei der Kontrolle von unserem Rigg hab ich bemerkt, dass sich ein Draht aus einer Wante geloest hat!!! Unsere Lady hat den Starkwind doch nicht ganz so makellos ueberstanden. Wir haben gleich einen Rigger kontaktiert, der dann auch innerhalb von zwei Tagen die inneren Wanten komplett ausgetauscht hat. Glueck gehabt!!! Der Rigger hat super Arbeit geleistet, so hat unser Rigg noch keiner kontrolliert, nicht einmal vor dem Start bei der ARC. Wir erhalten sogar unaufgefordert eine Bescheinigung, dass er das Rigg kontrolliert wurde, und dass 4 Wanten erneuert wurden, damit sind wir versicherungstechnisch wieder safe. Manche Versicherungen fordern den Austausch des Riggs nach zehn Jahren. Unsere Lady ist schon elf Jahre alt und somit war das auch von Noeten.

Wir putzen und bringen unsere Lady wieder auf Vordermann , dann sind noch zwei Wochen chillen angesagt, ich glaube das haben wir uns verdient. Am 11. September fliegen wir dann wieder nach Hause.

Wir werden dann wohl erst wieder im Februar zur Mandelblüte nach Lagos kommen um dann um das Landesinnere zu erkunden.

Naechstes Jahr werden wir dem Atlantik wohl doch noch treu bleiben und nach Galicien segeln. Jeder schwaermt von diesem Revier, und wenn wir schon mal hier sind……..

Hurra wir leben noch!!!

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Der Wind war am Mittwoch den ganzen Tag ganz moderat, so 20 bis 25 Knoten und zwei Meter Welle. Bea ist auch wieder aus dem Salon gekrochen und wir haben zusammen draussen Abendbrot gegessen. Wir freuten uns, dass Neptun so geaedig mit uns war und uns vor staerkeren Winden verschont hat. Die Stimmung stieg und jeder freute sich auf den ersten Landfall.

Doch es kommt meistens anders als man denkt. Puenktlich zum Sonnenuntergang hat sich die Lage komplett gedreht. Paul und Bea haben sich nach dem Essen noch ein Nickerchen gegoennt, ich hatte mit Rolf Wache. Von Null auf Hundert hatten wir ploetzlich ueber 30 Knoten Wind und mit dem Wind kam sofort wieder die Welle. Ich hab nur noch gerufen, Rolf wir reffen jetzt!!! und haben die Fock bis auf einen Fetzen kleiner gemacht. Pauls Nickerchen war somit apruppt beendet. Das Gross haben wir ganz weggerollt und gehofft, dass der Spuk bald wieder vorbei ist. Als ich die aktuelle Wetterinformation eingeholt hatte bestaetigte sich, dass wir dieses Wetter bis zum naechsten Morgen haben werden. Die Stimmung war am Boden. Bea hat sich wieder in den Salon verkrochen, was auch nicht gerade angenehm ist, bei der Schaukelei und Paul blieb die ganze Nacht oben, Rolf und ich haben im drei Stundentakt die Wache uebernommen. Rolf kam sich unter Deck vor wie in einem Schrottlaster, es knarzt und garrt in jeder Ecke, da das Geschirr und die Toepfe sich selbstaendig machten. Die Welle hatte inzwischen gefuehlte vier Meter erreicht und immer wieder wurde das komplette Schiff von einer Welle ueberspuelt und in regelmaesigen Abstaenden stand das Cockpit unter Wasser. Das Ganze bei eiskalten Temperaturen, unsere Wassertemeraturanzeige hat gerade mal noch zehn Grad angezeigt! Das war jetzt die dritte Nacht hintereinander mit Starkwind. Wir dachten schon die Naechte davor, dass es heftig war, aber im Vergleich der letzten zwei Naechte war diese Nacht der Horror, sowas braucht niemand. Wir haben uns nicht mehr getraut etwas zu trinken, vor lauter Angst wir muessen auf die Toilette und die ganzen Klamotten ausziehen bei der Schaukelei. An Waschen und Zaehne putzen, frische Klamotten anziehen oder gemeinsames Esssen war gar nicht mehr zu denken. Gott sei Dank hatten wir am vergangenen Sonntag nochmal Gruppenduschen angeordnet. Dazu kam, dass ein Tanker nach dem Anderen unseren Weg kreuzte und wir hoellisch aufpassen mussten.

Wir sind uns einig, es war die schlimmste Nacht unseres Lebens!!!! Ihr koennt uns glauben wir hatten die Hosen gestrichen voll aber richtig voll um nicht zu sagen wir hatten Angst!!

Am naechsten Morgen lies der Wind dann so langsam nach, wir waren total erleichtert und Paul hatte sogar wieder ein Laecheln auf dem Gesicht. Er hat zwei Tage und zwei Naechte ueberhaupt nicht geschlafen.

Jetzt muss ich auch mal noch was zu unserer Lady sagen. Es ist unglaublich wie dieses Schiff uns durch diese Nacht gesegelt hat. Unser Vertrauen in dieses Schiff und seine Technik hat sich wieder einmal bestaetigt. Die Einzige, die diese Tage klaglos hingenommen hat war unsere Lady. Unser Schiff ist auf jeden Fall staerker als wir. Und dann noch unser Autopilot, er hat die ganze Nacht durchgesteuert ohne vom Kurs abzukommen. Einfach Klasse!

Um 13 Uhr hiess es endlich Laaaand in Sicht! Wir haben Kap Vicente, den westlichsten Punkt von Europa vor uns. Wir segeln um das Kap und wollen nur noch ausruhen und beschliessen in Baleeira an eine Boje zu gehen.

Um 16 Uhr liegen wir an der Boje vor einer herrlichen Kulisse an der Felsalgarve. Wir haben es geschafft, auch wenn uns der Atlantik in der letzten Nacht nochmals ganz schoen gefordert hat. Wir haben ihn umrundet. Ich bin kein Bergsteiger, aber ich habe mir sagen lassen, dass man erst sagen kann: Der Berg gehoert uns, wenn man den Berg bestiegen und wieder hinunter geklettert ist. Wir koennen jetzt sagen: Der Atlantik gehoert uns! Einmal von Ost nach West und einmal von West nach Ost.

Endlich mal wieder duschen, war echt total noetig!! Und dann zum kroenenden Abschluss noch ein suuuper!!!leckeres Rindersteak im Restaurant Tasca essen, das hatten wir uns jetzt aber auch verdiehnt.

Heute segeln wir nach Portimao bei glatter See und kaum Wind!