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Monopoli

Dieser Beitrag wurde von Cornelia Amann am veröffentlicht.

Eigentlich wollte ich ja nicht schon wieder schreiben, aber die Geschichte von Monopoli muss ich einfach erzählen. In Monopoli kann man bei der Coast Guard an einem Public free Quay festmachen, direkt in der Stadt. Man muss sich aber vorher anmelden und darf nur 24 Stunden bleiben, ist für uns kein Problem, wir wollen sowieso weiter nach Bari. Die Coast Guard hat uns dann noch vor Untiefen in der Nähe von der Kaimauer gewarnt, wir sind schön langsam rein gefahren und um halb vier lagen wir dann fest an der Kaimauer mit einem herrlichen Blick auf die Stadt.
Um vier bin ich dann brav mit meinen Bootspapieren auf die andere Seite des Hafens marschiert um mich anzumelden. Beim Rüberlaufen kamen richtige Glücksgefühle bei mir auf, ich hab mich riesig darauf gefreut heute Abend in einem der netten Restaurants essen zu gehen und danach vielleicht noch eine Gelaterie zu suchen oder einfach nur irgendwo ein Gläschen Wein zu trinken.
Doch die Ernüchterung kam im Büro der Coast Guard. Mir wurde in aller Deutlichkeit erklärt, dass wir nur 24 Stunden hier bleiben dürfen und, dass immer einer von uns beiden an Bord bleiben muss. Ich hab dann nochmal gefragt, ob wir denn wirklich nicht zusammen essen gehen können, da wir ja nur zu zweit an Bord sind. Die Antwort war deutlich, wir können essen gehen uns das Städtchen ansehen, aber halt nicht zu zweit.
Ich war sowas von frustriert, bin aufs Boot gegangen und hab dann halt statt Eis einen Aperol Spritz an Bord getrunken. Ich wäre am liebsten gleich nach Kroatien durchgesegelt. Nachdem sich mein Frust etwas gelegt hatte, bin ich dann noch etwas durch das Städtchen spaziert und habe Bilder gemacht, damit Paul auch was von Monopoli sieht. Wir haben uns noch bei den anderen Booten erkundigt, wie sie das Problem so handhaben, aber es haben sich alle daran gehalten, deshalb haben auch wir uns nicht getraut von Bord zu gehen.
Zum Abendessen gab es dann halt Spagetti al Olio aus der Bordküche, auch lecker.
Eine Geschichte war sehr lustig. Vor uns lag ein Italiener, den wir in Brindisi schon getroffen haben. Wir saßen so im Cockpit und haben zugeschaut wie sich junge Pärchen schick gekleidet fotografieren ließen, war lustig anzusehen. Unser Nachbar hat dann immer wieder gelacht und zu uns rüber gesehen. Irgendwann kam er zu uns rüber und hat uns über den Hintergrund der Fotoshootings aufgeklärt. Und zwar war es wohl früher so, dass sich Liebespaare vor ihrer ersten gemeinsamen Nacht fotografieren ließen, als Erinnerung an den letzten Tag ihrer Jungfräulichkeit, und so sei das bis heute. Naja ob das wohl immer so gestimmt hat. Wir sind uns nicht so sicher.

Seit neun Uhr heute früh stampfen wir jetzt gegen die Welle nach Bari. Mal sehen was uns dort erwartet.

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