Letzten Mittwoch hieß es für uns „auf nach Italien“. Sven hatte unsere Lady schon am Vormittag wohlbehalten in die Marina Tropea gebracht. Um 19:30 stand der Taxifahrer schon am Ausgang des Airport Lamezia Terme und wartete auf uns.
Eine Stunde später waren wir endlich wieder an Bord unserer „Lady“. Schön wieder da zu sein. Die Nächte hier kühlen nicht auf 10 Grad ab wie in Deutschland, eher so auf 25 Grad. Daran müssen wir uns erst wieder gewöhnen. Den ersten Tag verbrachten wir im schönen Tropea, uns hat diese Stadt schon 2016, als wir nach Valencia gesegelt sind, besonders gut gefallen.
Eigentlich wollten wir dann am Freitag dann nur 25 sm weiter nach Scilla Segel und dort an einer Boje fest machen. Aber Neptun hat es nicht zugelassen, es ist Westwind angesagt. Ok, dann sind wir halt mutig und beginnen den Törn gleich mit einer Nachtfahrt.
Am Freitag früh um halb sieben klingelte auch schon der Wecker. Wir wollten zur Mittagszeit vor der Straße von Messina sein, weil zu dieser Zeit eine Strömung zu unseren Gunsten von 3 – 4 Knoten herrscht.
Auf der Höhe Scilla zog dann noch ein Gewitter ganz nah an uns vorbei. Die Wolken um uns herum sahen nicht gerade einladend aus. Puhhh, Glück gehabt.
Zumal hier, der Legende nach, das Seeungeheuer Scylla mit ihren zwölf Hundefüssen und sechs Hundeköpfen haust und sich alles Leben greift, welches die Straße von Messina passieren will, und auf der gegenüberliegenden Seite soll zur gleichen Zeit Charybdis, ein weiteres Seeungeheuer, leben, welches 3 mal am Tag das Wasser aus der Straße von Messina schluckte und es dann wieder ausspuckt. Also ganz schön gefährlich hier. Wir brausten mit 8,5 Knoten Fahrt unter Genua (dank der Strömung) durch die Straße, so hatte weder Scylla noch Charybdis eine Chance uns zu holen. Es ist jedoch sehr beeindruckend wie das Wasser in der Straße brodelt.
Gegen Abend erreichten wir dann schon die Sohle von Italien. Wir beschlossen nur unter Genua gemütlich durch die Nacht zu segeln. Wir wollten ja schließlich nicht bei Nacht an unserem Tagesziel Rocella Ionica ankommen. Wir hatten eine sehr angenehme ruhige Nacht.
Morgens früh um 7 fiel dann der Anker. Wir ruhten uns erst mal aus und ich genoss es erst mal wieder schwimmen zu können. Aber es rollte hier doch ganz schön. Und nachdem wir beschlossen, auf jeden Fall einen weiteren Tag hier zu bleiben, suchten wir einen Platz in der Marina. Die Marina ist sehr freundlich, es gibt hier auch eine kleine Pizzeria und einen Minimarket und das alles zu sehr vernünftigen Preisen. Schade, dass die Stadt über 2 km entfernt ist, für einen Stadtbummel braucht es mächtige Argumente.
Morgen machen wir hoffentlich unsere letzte Nachtfahrt in diesem Sommer. Wir wollen hoch zum Absatz nach Santa Maria de Leuca und dann ist vermutlich erst mal Pause für ein paar Tage. Es sind über 20 Knoten Gegenwind angesagt.