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Eigentlich wollten wir nach Alicante

Dieser Beitrag wurde von Cornelia Amann am veröffentlicht.

> Am Donnerstag früh sind wir ganz gemütlich nach dem Frühstück so um elf ausgelaufen. Unser Plan war kurz vor dem Kap zu ankern bis der Wind sich dreht und dann über die Nacht nach Cartagena zu fahren, segeln kann man das ja inzwischen nicht mehr nennen. In der Nähe vom Cap haben wir dann beschlossen einfach weiter zu segeln und falls wir nachts in Cartagena ankommen würden, segeln wir einfach weiter nach Alicante. Mit vier Knoten dümpelten wir ums Cap. Das Capo de Gato ist landschaftlich sehr reizvoll. Wir haben dann nochmals den Hafen von San José angefunkt, ob wir vielleicht doch noch einen Liegeplatz haben könnten, haben aber keine Antwort bekommen. Also Motoren wir halt hinein in die Nacht. Die Nacht war nicht langweilig, ständig fuhren Frachter und Fischer um uns herum. Nachts um drei waren wir dann schon kurz vor Cartagena, also nix wie weiter. Im Laufe des Morgens kam dann doch tatsächlich der Wind und 10 sm vor Alicante konnten wir dann auch die Segel setzen. Mit 26 Knoten Wind segelten wir dann Richtung Alicante. Klar immer das Selbe, pünktlich zum Anlegemanöver kommt der Wind.
> Doch es kam ganz anders. Kurz vor der Einfahrt hörte Paul eine Frau mehrere Marinas anfunken. Wir haben uns keine Gedanken darüber gemacht, dass wir in dieser großen Marina Alicante keinen Platz bekommen könnten. Ich hab dann beide Marinas in Alicante angefunkt mit der Antwort „we are full“. Und jetzt? Ich hab dann Gott sei Dank noch eine Marina 8 sm vor Alicante gefunden, die Marina Santa Pola. Puhhh, Glück gehabt. Aber bei 25 Knoten Wind gegenan Motoren macht nicht wirklich Spaß, sowieso nicht wenn man total übermüdet ist. Freundlicher Weise ist der Wind an der Hafeneinfahrt eingeschlafen, wenigstens einmal zur rechten Zeit. Um 15:30 Uhr hieß es nach 190 sm „Motor aus“.
> Na ja, das ist das Mittelmeer, entweder gar kein Wind, oder zuviel Wind oder Wind aus der falschen Richtung. Unser Freund Klaus Dieter hat dieses Jahr für seine Überfahrt von Korsika nach Kroatien bisher über 1500 Euro Sprit verbraten. Hätten wir nur in Gibraltar beide Tanks voll gemacht.
> Das waren jetzt aber noch nicht alle Hiobsbotschaften. Unser Stegnachbar war doch tatsächlich ein alter Bekannter aus Lagos. Er ist mit seiner Hallberg auf dem Weg nach Mallorca und ist so frustriert, dass kurz davor ist wieder nach Lagos zurück zu segeln. Die Marinas bis Dénia sind total überfüllt und auch total überteuert. Von den Marinas in Ibiza und Mallorca ganz zu schweigen. Die Liegeplätze in Ibiza sollen zwischen 200 und 400 Euro pro Nacht kosten. Zur Erinnerung, in Andalusien haben wir immer 37,50 Euro bezahlt. Es gibt Bojenfelder auf den Balearen, die sind aber ausgebucht. Wir haben dann aus Verzweiflung nach einem Jahresliegeplatz in Santa Pola gefragt, weil wir mit dem Gedanken spielten die Reise hier abzubrechen, aber der Preis mit 11.000,00 Euro hat uns die Entscheidung abgenommen. Auch von der Lage und der Ausstattung kann man diese Marina niemals mit einer Marina in Kroatien oder der Türkei vergleichen. Wir sind total gefrustet.
> Wir haben schon überlegt direkt nach Sizilien zu segeln, aber wir haben einfach keine Lust mehr auf so lange Strecken, sowieso bei der unstabilen Wetterlage. > Keine Ahnung wie es weitergeht.

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