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Eigentlich wollten wir ja………………

Dieser Beitrag wurde von Cornelia Amann am veröffentlicht.

Hallo, wir leben noch!

Ja, eigentlich wollten wir im Sommer 2020 ganz gemuetlich nach Galicien segeln, dort wollte ich meinen 60. Geburtstag feiern und unsere Enkel sollten uns besuchen.

Aber ich fang mal ganz von vorne an.

Im November 2019 sind wir nochmal mit Paul`s Schwester und Helmut nach Lagos geflogen, um einen Kurzurlaub zu machen und um nach dem Schiff zu schauen. Wir haben ein Auto gemietet und haben uns die Algarve mal von der Landseite aus betrachtet. Wunderschoen!!!

Dann hat Paul mal mit seinen laufenden Wartungsarbeiten angefangen und festgestellt, dass das Seeventil am Motor feucht ist. Das muessen wir im Auge behalten. Nachdem er das Problem nicht loesen konnte, hat er bemerkt, dass ein Stueck vom Rand des Ventils abgebrochen war. Das koennen wir so über den ganzen Winter nicht unbeaufsichtigt lassen.

Das Schiff muss aus dem Wasser. Und jetzt? Es wuerde Sinn machen, dann das Schiff den Winter über an Land zu stellen. Aber wir haben ja den Liegeplatz im Wasser schon bezahlt und der Landliegeplatz gehoert nicht zur Marina, der gehoert zur Werft einer voellig anderen Firma.

Entgegen unseren Befuerchtungen war die Marina so kulant und hat unseren Vertrag aufgeloest und uns die dadurch zu viel bezahlten Liegeplatzgebuehren auf naechstes Jahr gutgeschrieben, super Service.

Wir haben also unsere Landy an Land gestellt, und liessen alle alten Seeventile durch neue Plastikventile ersetzen. Im Maerz 2020 sind wir wieder nach Portugal geflogen um unsere Lady zu putzten und zu polieren um sie dann wieder ins Wasser zu lassen.

Doch dann kam „Corona“. Wir fuehlten uns in Portugal zwar sicher vor dem Virus, aber die Gefahr war da, dass der Flughafen in Faro schliesst. Schiffe durften zu diesem Zeitpunkt den Hafen schon nicht mehr verlassen und auch nicht mehr einlaufen. Wir wollten nur noch nach Hause. In Deutschland war der Lockdown schon beschlossen und in Portugal auch. Wir haben schnell einen frueheren Heimflug gebucht und sind nach einer Woche wieder nach Hause geflogen.  Mit so einem seltsamen Gefuehl sind wir noch nie heimgeflogen.

Wir waren jetzt froh, dass unsere Lady sicher an Land stand und nicht im Wasser war, weil niemand wusste, wie es weiter geht.

Wir haben dann anstatt im Sommer nach Galicien zu segeln unsere Lady auf Vordermann gebracht. Haben das Coppercoat erneuert, die Lager der Ruderanlage getauscht, saemtliche Stage und Wanten erneuert, einen Achterstagspanner installiert und wir haben uns für die kaeltere Jahreszeit eine Kuchenbude gegoennt. Die Lady ist jetzt quasi generalsaniert.    

Aus lauter Verzweiflung, weil unsere Segelsaison ausgefallen ist, sind wir dieses Jahr über 3000 km Fahrrad gefahren. Aber wir haben bemerkt wie sehr uns die Segelei und das Leben an Bord fehlt. Im August haben wir es nicht mehr ausgehalten und sind nach Portugal geflogen, um wenigstens ein paar Tage an Bord sein zu koennen. Wir sind sogenannte Landsegler geworden. Aber das Schiff ins Wasser zu lassen waere unter diesen Bedingungen der Pandemie einfach unsinnig gewesen.  

Einmal durften wir mit unseren Freuden von der „Penelope“ in die naechste Bucht mitsegeln, das war für uns ein richtiges Highlight. Toller Segelwind, Sonne und es war warm, gefuehlt warm. Ich bin deshalb auch in der Bucht sofort ins Wasser gesprungen, und fast genauso schnell wie ich rein bin, bin ich auch wieder raus, denn ich hatte Angst Frostbeulen zu bekommen. 14 Grad ist nicht meine Wassertemperatur!

Die wilde Westseite des Atlantiks haben wir  dann nochmals mit einem Auto erkundet. Die Wellen, die dort zu sehen waren, sind schon beeindruckend und schoen.

Auch Portugal insbesondere Lagos gefaellt uns sehr. Es ist wie zuhause,

man bekommt alles was man will, es ist nicht zu touristisch, es ist absolut sicher und das Beste ist, fast das ganze Jahr über hat man tolles Wetter. Und die Gambas, ein Traum.  

Aber wir haben bemerkt, wie sehr uns das warme Wasser und die Buchten des Mittelmeeres fehlen. Ich mag es morgens als allererstes ins Wasser zu springen und ein paar Runden zu schwimmen und abends den Sonnenuntergang und die Ruhe einer Bucht mit glattem Wasser zu geniessen. Und wir haben auch bemerkt, wie angenehm es ist mal mit dem Auto zum Schiff fahren zu koennen und auf keinen Flug angewiesen zu sein. Wir wollten eigentlich schon im Januar 2021 mit dem Wohnmobil nach Portugal fahren, aber in Zeiten von Corona ist das einfach nicht moeglich. Wir muessen ueber die Grenzen von Frankreich und Spanien, um in Portugal einzureisen.  Wir haben die Fahrt dann auf Maerz verschoben, dann auf April, aber es klappt einfach nicht.

Wir hoffen jetzt Ende Juni, nachdem wir vollstaendig geimpft sind, nach Portugal fliegen zu koennen und dann durch das Mittelmeer zurueck zu unserem Startpunkt der Insel Murter in Kroatien segeln zu koennen.

Wir freuen uns riesig darauf und hoffen, dass die Pandemie bis dahin einigermassen beherrschbar ist und wir dann unseren Plan in diesem Jahr verwirklichen koennen.


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