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Guten Morgen auf Pos. 40-13.359N und 5-28.486E

Dieser Beitrag wurde von Paul Amann am veröffentlicht.

Das ist unsere derzeitige Position.
Es sind noch 58 sm bis Mahon auf Menorca.

Neptun hat unserem Plan am Montag abend nach Menorca zu starten nicht zugestimmt. Wir waeren am Montag abend in Sardinien mit Blitz und Donner verabschiedet worden, wir haben deshalb beschlossen die Nacht noch abzuwarten und blieben die ganze vor Anker. Das hat dem Skipper gar nicht gefallen, ich konnte ihn gerade noch davon abbringen wieder zurueck nach Castalsardo zu segeln. Nach einer Stunde war der Spuk dann auch vorbei, unsere Anker hat super gehalten, der Wind schlief ein und der Skipper auch.

Am Dienstag frueh mit Sonnenaufgang fuhren wir dann endlich unter stroemendem Regen durch die mit Riffen gespickte Fornelli-Passage Richtung Menorca. Draussen wurden wir mit 1,5 m hohen Wellen und 18 Knoten Am-Wind empfangen. Unsere Lady ist vor Freude gehuepft wie ein Fohlen im Fruehling und Paul freut sich wie ein Kind. Wir rauschen mit 7 Knoten Fahrt Richtung Menorca. Gegen 10 Uhr ist dann die letzte Regenboe an uns vorabeigezogen, wir segeln mit Vollzeug mit 13 Knoten Wind mit 6-7 Knoten, schoener kann segeln nicht sein.
Solange bis Konkurenz von hinten kommt und uns einholt. Das geht ja gar nicht. Man merkt einfach, dass unsere Lady, aehnlich wie ihr Skipper, in den letzten Jahren etwas uebergewichtig geworden ist. Es sei ihr daher verziehen. Wir haben einfach keine Rennziege, aber was solls.

Bis heute Nacht um 2 Uhr koennen wir mit Vollzeug segeln, dann geht Neptun langsam die Puste aus. Aber wir werden es schaffen heute abend noch bei Tageslicht in Mahon anzukommen und wir muessen nur eine Nachtfahrt machen. Wir haben ein Etmal von immerhin 144 sm so schlecht ist das fuer eine uebergewichtige Dame ja auch nicht.

Suuuper, die Entscheidung abzuwarten hat sich wieder mal gelohnt,
….und vor allem auch mal die Grosswetterlage vom Server der Wetterwelt zu holen und die Entwicklung der Sturmtiefs im Golf von Lyon zu beobachten.

Uns hat Sardinien richtig gut gefallen, vor allem die schoenen Buchten, aber wir freuen uns auch auf Spanien. Jedes Land hat seinen eigenen Reiz.

immer noch in Sardinien

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Wir liegen jetzt den dritten Tag vor der Pelosa Passage im Nordwesten von Sardinien. Die Bucht ist super geschuetzt, die Farbe des Wassers in einem herrlichen tuerkisblau, der Anker liegt in 5 Meter Wassertiefe. Schoener kanns nicht sein.

Eigentlich wollten wir schon am Sonntag abend Richtung Menorca aufbrechen. Nachdem laut Wettervorhersage der Wind aber auf bis zu 30 Knoten zunimmt und die Welle teilweise ueber 2,5 Meter haben soll, machten wir dann doch einen Rueckzieher. Wir haben keine Lust auf einen Schleudergang in der Waschmaschine, wie es die Purpurmond bezeichnet hat. Ich habe mich in den letzten Tagen wirklich bemueht uns ein leckeres Essen zu kochen und wir wollten es doch nicht an die Fische weiterfuettern. Im Golf von Lyon hat sich naemlich ein kraeftiges Sturmtief von bis zu 40 Knoten Wind gebildet und das soll am Montag zwischen Menorca und Sardinien durchziehen.

Ja, das Thema Wetter ist beim Segeln sehr heikel. Es kann dann durchaus auch schon mal zu kleineren oder auch groesseren Meinungsverschiedenheiten auf einer Segelyacht fuehren.

Da ist die Diskussion wie ist der Unterschied von 1 Meter Welle zu 2 Meter Welle? Wie hoch ist 1 Meter? Gefuehlt sind es vielleicht 5 Meter. Was ist das fuer ein Gefuehl nachts, wenn man nichts sieht in so ein Wetter zu geraten. Wie wirkt sich die Welle auf das Wohlbefinden aus? Man hat ja genuegend Zeit um ueber alles nachzudenken.

Wir glauben, dass es ab ca. 20 Knoten keinen Spass mehr macht, zumindest nicht, wenn man laengere Zeit unterwegs ist. Es kommt natuerlich auch wieder darauf an aus welcher Richtung der Wind kommt. Von Achtern waere sicher angenehm, von vorne eher nicht. Und wirft man dann die Welle und den Wind noch in einen Topf, sollte man eigentlich besser wandern gehen.

Spass bei Seite, im Moment sieht es so aus als ob wir, wenn das angesagte Regengebiet vorbeigezogen ist, heute Abend (Montag)so gegen Mitternacht losfahren und werden dann hoffentlich am Mittwoch abend in Mahon sein.

Sofern Neptun uns zustimmt.

es geht weiter Richtung Westen……

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Die Strasse zwischen der Costa Smeralda und dem Maddalena Archipel ist schlimmer wie die Autobahn Richtung Stuttgart. Die grossen Yachten rauschen an einem vorbei, eine links, eine rechts, schaut man nach hinten kommen die Naechsten und vor uns queren die Faehren nach Bonifacio im 5 Minuten Takt. …und alle hinterlassen ihre Wellen.  Wir sind froh als wir aus die Ausfahrt erreichen  und sich das Spektakel beruhigt.

Am Capo Testa faellt dann unser Anker.

Heute machen wir mal eine „Studie“, wie verhaelt sich der Anker in Seegras. Und ich kann euch sagen, er verhaelt sich ganz schlecht! Paul faehrt wie ueblich 1500 bis 1800 Umdrehungen rueckwaerts. Kein Problem Anker haelt. Da wir ja glasklares Wasser haben ueberpruefen wir natuerlich das Ganze nochmal. Paul taucht, ich fahre etwas zaghaft zurueck. Anker haelt und ist im Seegras so eingegraben, dass man ihn nicht mehr sieht. Perfekt, denken wir. Wir geniessen den Manoeverschluck! So nach  2 Stunden gehe ich dann auch mal ins Wasser. Mehr spontan beschliessen wir nochmal einen Test: Wie verhaelt sich die Kette bei etwas staerkerem Wind. Paul faehrt mit etwas mehr power rueckwaerts (2000 Umdrehungen). Oh jeee! der Anker geht mit  samt einem riesigen Bueschel Seegras auf Wanderschaft.  Ich schnell  wieder an Bord,  wir muessen den Anker neu einfahren. Zweiter Versuch, Anker graebt sich wieder im Seegras ein, dieses Mal gehe ich dann gleich ins Wasser und Paul faehrt nochmal mit Power rueckwaerts und es macht einen Ruck und der Anker ist wieder ausgegraben. Wir stellen fest im Seegras ankern macht keinen Spass, wenn man ruhig schlafen will. Wir haben dann in der naechsten Bucht wieder im Sand geankert und ruhig geschlafen.

Fuer uns  war es eine Erfahrung zu sehen wie schnell sich der Anker in schlechtem Untergrund wieder ausgraebt. Und man hat nicht immer das Glueck, nach dem Anker tauchen zu koennen. Also wir werden im Seegras kuenftig sehr  vorsichtig sein. Der Schein kann truegen.

Gestern wollten wir dann die Bucht am Capo Testa verlassen, aber der Motor gibt keinen pieps von sich. Der Blick auf die Batterieanzeige zeigt uns dann den Grund, die Batterie ist komplett  leer       11, 2V. Paul hat die Motorbatterie mit einem Ueberbrueckungskabel an die Verbraucherbatterie angeschlossen und der Motor  schnurrte wie gewohnt. Aber jetzt kommen die Fragen. Wie kann das sein? Die Batterien haben wir doch im Fruehjahr in der Tuerkei gewechselt?? Paul hat schon die schlimmsten Befuerchtungen. Kriechstrom? Ist der Sterlingregler oder das Ladegeraet kaputt? Oder hat vielleicht die Ratte ein Kabel angefressen? In seinem Kopf spielen sich wilde Horrorszenarien ab. Paul hat dann auch gleich unseren Freund und Spezialbootselektriker Joachim angerufen und um Hilfe, bzw.  psyoloische Unterstuetzung gebeten. Wie immer hatte Joachim ein paar gute Tipps wie wir den Fehler einkreisen koennen und so das Problem beheben koennen. Es stellt sich heraus, dass es difinitiv nur die Batterie war, die den Geist aufgegeben hat, einfach so innerhalb von ein paar Stunden.

In Castelsardo haben wir dann eine neue Batterie gekauft und  eingebaut. Unser Motor schnurrt wieder. Gott sei Dank!

An dieser Stelle mal ein ganz kraeftiges Dankesschoen an unseren Freund und Schiffselekrtiker Joachim, der uns immer mit seinem Wissen zur Verfuegung steht!!!!!!

Morgen geht es weiter zur Insel Asinari, dort wollen wir dann auf gutes Wetter fuer die Ueberfahrt nach Menorca warten.

Costa Smeralda

Dieser Beitrag wurde von Paul Amann am veröffentlicht.

Die letzten Tage sind wir ganz gemuetlich Stueck fuer Stueck mehr in das Herz der Costa Smeralda reingefahren. Jede Bucht die wir erreichen ist schoener als die andere. Ja wir sind in einem richtigen Seglerparadies. Tagsueber weht der Wind mit ca. 15 Knoten. Nachts schlaeft er wieder ein. Wir segeln jeden Tag bis ca um zwei Uhr, dann suchen wir uns eine schoene Bucht, gehen baden, trinken am Strand ein Bier und geniessen die Landschaft. Man ankert hier auf gut haltendem Sandgrund mit ca 5 Meter Tiefe in tuerkisblauem Wasser. Wir schnorcheln jeden Tag nach dem Anker ob er sich eingegraben hat. So schlaeft sogar Paul ruhig in der Nacht.

Wir hatten grosse Bedenken, dass hier die Buchten total ueberfuellt sein werden. Nein, es ist ueberhaupt kein Problem einen Ankerplatz zu bekommen. Tagsueber hat es sehr viele Motorboote, die verschwinden aber am Abend wieder in die Haefen. Und es hat keine Charterboote!

Landschaftlich ist die Costa Smeralda ein richtiges Highlight, ein Traum aus Landschaft und Meer. Noch vor 50 Jahren war die Costa Smeralda das zu Hause von Schafen und Hirten, bis Prinz Karim Aga Khan kam und das ganze Land kaufte. Die Hirten wurden zu Lire-Millionaeren und Prinz Aga Khan bebaute das Land mit riesigen Feriensiedlungen. Um die Landschaft nicht zu verschandeln wurden fuehrende Architekten und Landschaftplaner beauftragt ein Konzept zu entwickeln, sodass die Bebauung mit der Landschaft perfekt harmoniert. Und das ist wahrhaftig gelungen. Es gibt hier keine Hotelburgen, es gibt nur wunderschoene Haeuser, die sich der Landschaft anpassen. Ein echter Urlaubstipp!

Die Costa Smeralda ist dadurch zu einer richtigen Spielwiese fuer die Superreichen geworden. Um den Hafen Porto Cervo tummeln sich eine Megayacht neben der anderen. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Man fuehlt sich als normaler Segler wirklich fehl am Platze. Unser Segelboot wuerde hier nicht einmal als Dinghi durchgehen. In regelmaessigen Abstaenden von einer halbe bis zu einer Stunde ueberfliegt uns ein Heli und bringt vermutlich wieder einen Promi zu seiner Yacht. Auf unserem Naviplotter erkennt mal vor lauter AIS Signalen fast keine Seekarte mehr, und unsere Hauptbeschaeftigung beim segeln ist nicht aus die richtige Segelstellung zu achten, sondern den AIS Alarm zu bestaetigen. Dem entsprechend sind natuerlich auch die Preise in den Marinas. Eine Nacht mit unserer Lady wuerde uns locker mal 300 Euro kosten, das ist definitiv nicht in unserem Budget. Aber wir wuerden uns dort auch nicht wohl fuehlen.

Geschafft wir sind in Sardinien

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Am zweiten Tag in Richtung Sardinien haben wir den ganzen Tag ueber immer noch keinen Wind. Wir waren total frustriert. Unter 8 Knoten Wind koennen wir einfach nicht vernuenftig segeln. Wir sehen unsere Dieselvorraete schrumpfen. Wir duempeln mit 1200 Umdrehungen und 3-4 Knoten Fahrt Richtung Sardinien. Uns ist es egal ob wir im Norden oder im Sueden von Sardinien ankommen, wir wollen einfach nur dorthin segeln und nicht motoren, wir sind ja schliesslich ein Segelboot.
…dann, um 2 Uhr, als meine Nachtwache beginnt hat Neptun ein Einsehen. Ploetzlich ist die Muedigkeit weg und die Segel sind gesetzt. Es macht einfach nur Spass und das Nageln des Motores ist vorbei, es ist Ruhe im Schiff. Stolz mache ich Paul bei Beginn seiner Wache die Meldung, dass Neptun doch Einsicht mit uns hatte und wir doch kein Motorboot kaufen muessen! Eine Halbe Stunde spaeter geht der Motor allerdings wieder an, der Wind hat sich verabschiedet ganze 3,5 Stunden hat der Spass gedauert. Grrrrrr

Am dritten Tag aber kommt dann definitiv die Wende, mit einem schoenen Amwindkurs von ca. 13 bis 15 Knoten Wind laufen wir fast immer mit ueber 6 Knoten, sodass wir zum Schluss der Ueberfahrt die Segel sogar verkleinern muessen, da wir sonst mitten in der Nacht in Sardinien angekommen waeren. Mit Neptun haben wir uns natuerlich wieder versoehnt und ihm zum Dank einen kraeftigen Schluck zu trinken gegeben.

Noch was zum Thema Wache. Wir wechseln die Wache alle 3 Stunden. So bekommt doch jeder ein bisschen Schlaf. Komischer Weise stellt sich der Koerper nach drei Tagen auf diesen Wachrythmus ein. Normalerweise kann ich nicht auf Kommando schlafen. Aber in der dritten Nacht hat es bei beiden funktioniert. Wir sind beide nach drei Stunden Schlaf wieder aufgewacht. Den fehlenden Schlaf holt dann jeder, je nach Bedarf tagsueber nach.

Heute Morgen um 10:00 machten wir dann im Yachtclub La Caletta nach 313 sm und 3 Tagen und 3 Naechten fest. Als Paul Heute Morgen auf dem Steg entlang lief schwankte er ein bisschen und das ohne Alkohol, oder vielleicht gerade deshalb???.

…und noch was ganz Tolles. Als wir in die Marina einliefen und nach einem Marinero Ausschau hilten, aber keinen gefunden haben, machten wir einfach am Kopf des Steges fest. Wir wollten dort abwarten bis man uns einen Platz zuweisen wuerde. Dann haben wir aber erfahren, dass diese Plaetze offiziell nicht zur Marina gehoeren, man aber dort festmachen kann. Deshalb gibt es dort auch kein Strom und kein Wasser, was wir auch nicht brauchen, und bezahlen desalb keine Liegegebuehr, Glueck muss man haben. Das erste Mal keine Liegeplatzgebuehr seit Griechenland.

Dafuer goennen wir uns heute Abend eine Riesenpizza!

noch 180 sm bis Sardinien

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Es ist 14:30, wir haben schon 130 sm zurueckgelegt und haben noch 180 sm vor uns. Es herrscht seit wir losgefahren sind absolute Windstille. Wir muessen wohl oder uebel mal wieder motoren, und das obwohl ich Paul in Tropea 200 Treppen zur Wallfahrtskirche hinaufgeschleppt habe und eine Kerze fuer eine gute Weiterfahrt angezuendet habe.

Auf Neptun ist kein Verlass mehr.

Gestern um halb elf hiess es Leinen Los nach Sardinien. Ich wollte aber unbedingt noch bei Nacht um Stromboli vorbeisegeln. Der Stromboli wird als aeltestes Leuchtfeuer der Welt bezeichnet. Alle halbe Stund laesst der Vulkan Luft ab und bei Nacht sieht man wenn man Glueck hat ein Feuerwerk und die heissen Lavastroeme den Berg hinunterfliessen.

Bei uns war das Spektakel nicht so gross, wir hatten zwar einen herrlichen Sonnenuntergang am Stroboli, aber der Stromboli selbst hat nur zweimal kurz gehustet und man sah kurz ein Leuchten an der Bergspitze, dann wurde alles in Rauch eingehuellt. Wir zogen weiter in eine ruhige Vollmondnacht mit einem gleichmaessig nagelnden Dieselmotor.

Skorputgefahr

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Zuerst einmal moechten wir uns fuer die netten Gaestbucheintraege bedanken, wir freuen uns sehr darueber, insbesondere moechte ich mich fuer die vielen Geburtstagsglueckwuensche bedanken!!!

Am Freitag haben wir saemtliche wichtige Arbeiten an Bord noch erledigt. Unsere Lady wurde gewaschen. Neptun war uns allerdings dabei sehr behilflich, er schickte uns einen Gewitterregen vom Feinsten. Danach war nur noch trockenreiben angesagt. Paul hat mit unserem Freediver erfolgreich die Zinkanode gewechselt. Ist schon Wahnsinn wie total zerfressen die alte Anode bereits nach 8 Monaten war. Da sieht man erst wie agressiv Salzwasser ist. Wir muessen sagen, die Anschaffung unseres Freedivers hat sich echt gelohnt. Die Zinkanode haette sich demnaechst verabschiedet und ohne Taucher waere es ziemlich schwierig gewesen eine neue Anode anzubringen.

Gestern ging es weiter nach Tropea in die Marina, von dort aus wollen wir die Ueberfahrt nach Sardinien wagen. Hier ist es richtig schoen. Unser Weltbild stimmt auch wieder. Wir bezahlen die Haelfte des Preises der Marina in Riposto. Wir denken, dass in Sizilien die Mafia noch kraeftig mitkassiert hat. Das Staedtchen Tropea liegt wunderschoen in die Felsen gebaut, und in der Marina hat man alles was man braucht, Market, Eisdiele (ist fuer Paul extrem wichtig) und eine Waescherei. Deshalb ist Heute auch Waschtag fuer mich. Wir werden hier auf jeden Fall 2 bis 3 Tage bleiben.

Paul fuehlt sich allerdings seit gestern extrem schlecht. Links von uns ein Schiff welches doppelt so gross ist wie unseres, und rechts von uns ein Schiff, das zwar gleich lang ist wie unseres, aber mit drei huebschen Italienerinnen an Bord. Paul hat beschlossen seinem „Loserdasein“ ein Ende zu setzen, er will sich, sobald die Sterbehilfe in Deutschland legal ist, einschlaefern lassen. Denn sein Leid ist hiermit noch nicht zu Ende………. was noch viel viel schlimmer ist, das Weizenbier geht aus!
Es droht hoechste Skorputgefahr wegen Weizenbiermangel. Wie ich das abwenden kann weiss ich auch noch nicht. Er hat schon gestern angefangen meine Weinvorraete zu pluendern….

Durch die Strasse von Messina nach Scilla

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Die Strasse von Messina ist bekannt durch seine starken Tidenstroemungen und Verwirbelungen. Diese koennen das Befahren sehr sehr unangenehm wenn nicht sogar gefaehrlich machen. Bereits auf dem Weg nach Sizilien haben wir dies zu sprueren bekommen und hatten entsprechenden Respekt vor der Durchfahrt.

Aber dafuer gibt es auch einen Grund. In der Strasse von Messina treffen das tyrrhenische und das ionische Meer zusammen. Das tyrrenische Meer ist waermer und weniger salzhaltig als das ionische Meer. Dazu kommt, dass im tyrrhenischen Meer und im ionischen Meer Hoch- und Niedrigwasser zu anderen Zeiten erreicht werden. Dadurch entstehen die starken Stroemungen und Verwirbelungen.

Wir sind zwar Heute frueh wieder mal zu einer unchristlichen Zeit aufgestanden. Wurden aber damit belohnt, dass wir ohne Probleme durch die Strasse fahren konnten, wir hatten zwar ziemlich viel Wind, aber kaum Welle.

Unser Ziel ist Scilla.

Scilla ist ein kleines Fischerdorf dessen Haeuser bis an den Rand des Wassers gebaut sind. Ihre Boote sind an der Hintertuer festgemacht. Auf der Spitze einer Felsenklippe befand sich, der Sagen nach, die Behausung des Meerungeheuers Skylla aus Homers Odyssee. Das Meerungeheuer mit seinen sechs schnappenden Maeulern riss die Seeleute von den vorbeifahrenden Schiffen. Uns hat das Ungeheuer allerdings verschont,Gott sei Dank. Seit unserer Reise aus der Tuerkei folgen wir wohl den Spuren von Odysee, er taucht in den Reisefuehrern immer wieder auf.

Wir wollen hier zwei Tage bleiben. Paul muss Morgen noch mit dem Freediver eine neue Zinkanode anbringen und unsere Lady hat mal wieder eine Duche noetig sie ist voellig verdreckt, ist mir ein Raetsel woher der Dreck auf dem Meer kommt.

Der Etna

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Puenktlich werden wir von Paulo zu unserer Excoursion auf den Etna abgeholt. Und wir erfahren viel ueber Sizilien und viel ueber den Etna.

Der Etna ist 700 Millionen Jahre alt und ist immer noch aktiv. Seine Hoehe ist veraenderlich. Um 1900 betrug sie ca. 3273 m, jetzt sind es 2.608 m. Der Etna hat nicht nur einen Krater. Es sind sehr viele. Es kommt immer wieder zu kleinen Eruptionen, die nur ein Naturschauspiel darstellen, aber manchmal faellt das Ganze etwas groesser aus, dies stellt dann zwar keine Gefahr fuer das Leben der Menschen hier dar, aber die Lava zerstoert dann natuerlich alles war ihr in den Weg kommt, das Gute ist dass die Lawa sehr langsam fliesst, sodass die Menschen sich in Sicherheit bringen koennen. Die Temperatur betraegt ueber 1000 Grad. Ich glaube die Menschen haben sich mit dieser Situation arrrangiert. Sie leben mit dem Etna. Wir fuhren zu einem Haus, vor dessen Hautuere der Lavastrom zum Stillstand kam. Die Menschen hier glauben, dass, Maria,die Mutter Jesus,dieses Haus beschuetzt hat, weshalb sie hier sehr verehrt wird. Das Ganze geschah erst im Jahre 2001. An der Farbe des Lavastromes kann man erkennen wie alt er ist. Zuerst ist die Lavaasche pechschwarz und durch die Oxitation und Sonneneinstrahlung wir die Farbe heller, braunlich bis fast gelb,erst dann beginnt allmaehlich eine einfache Vegetation mit Moosen. Er nach ueber 50 Jahre wachsen dann groessere Pflanzen, meist ist dies Ginster. Im Juli als wir den Etna besuchen bluehte dieser gerade in voller Pracht. Sieht wunderschoen aus, die gelben Ginsterfelder auf dem dunklen Lavagestein. Nartuerlich wird der schwarze Lavastein auch als Baustoff genutzt und ganze Haeuser werden damit gebaut. Auf uns Touristen wirkt dies natuerlich etwas duster.

Wir klettern noch in eine Hoehle durch die ein unterirdischer Lavastrom geflossen ist, und dann geht es hoch auf den im Jahr 1892 entstandenen Monte Silvestri Krater. Im Sonnenuntergang geniessen wir diese unwirkliche Vulkanlandschaft mit einem Glas Mandelmilch, welche das typische Getraenke der Sizilianer sein soll, wobei ich glaube, dass sie den Wein aus Sizilien auch nicht verachten.

Dieser Ausflug hat sich echt gelohnt.

in Rauschefahrt nach Sizilien

Dieser Beitrag wurde von Paul Amann am veröffentlicht.

Auch die zweite Nacht war sehr ruhig. Ich habe noch ein wenig Schwierigkeiten auf Kommando in meiner Freiwache zu schlafen. Ich hole dann den fehlenden Schlaf halt tagsueber nach. So war auch gestern mein Plan. Bis morgens um elf war auch alles ganz relaxt. Doch dann habe ich die Schaumkronen vor uns gesehen. Innerhalb von zehn Minuten hatten wir fast 30 Knoten Wind, und das noch bei einem Amwindkurs. Das Wasser brodelte regelrecht aus der Strasse von Messina heraus. Innerhalb von einer halben Stunde hatte es ca 2 bis 3 Meter hohe Wellen. An Schlaf war nicht mehr zu denken. In Rauschefahrt segeln wir mit gereffter Fock und gerefftem Gross nach Sizilien. Um 15:30 haben wir es dann geschafft. Wir liegen in der Marina von Riposto am Fusse des Aetna. Wir waren 52 Stunden unterwegs und haben 280 sm zurueckgelegt. Wir sind stolz auf uns! Den spukenden Aetna sehen wir uns heute Nacht nicht mehr an, wir sind zu muede. Wir werfen um halb neun unsere Klimaanlage an und legen uns auch gleich in die Koje zum schlafen bei angenehmen 20 Grad gefuehlte 12 Stunden.

In der Marina selbst kommen wir dann relativ schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurk. Die nicht gerade sehr ansprechende Marina kostet den Wucherpreis von 138 Euro pro Nacht. Und wir wollten doch eigentlich zwei Tage bleiben und einen Ausflug auf den Aetna unternehmen. Wir zweifeln kurz, ob das eine so gute Idee ist. Doch wer weiss ob wir nochmal die Chance bekommen einen so aktiven Vulkan von Nahem zu sehen. Wir bleiben!

Das Staedtchen selbst ist typisch sizilianisch. Viele sehr sehr alte Gebauede, schmale dunkle Gassen und verriegelte Haeuser. Es wirkt alles ein wenig duster. Man hat das Gefuehl die Mafia ist hier bestimmt nicht weit entfernt,aber sicher bilden wir uns das nur ein. Hier hat der Tourismus auf jeden Fall noch keinen Einzug gefunden. An der Promenade gibt es viele Staende mit frischem Fisch und sehr leckeren Obst. Dazwischen ein paar Cafes und viele leckere Eisdiehlen. Typisch Italienisch.

Heute Mittag um drei geht es los auf den Aetna. Wir sind gespannt.

Zwei Kleinigkeiten muss ich noch erwaehnen. Heute morgen wollte ich mit saemtlichen elektronischen Geraeten bewaffnet in die Marinareception um unsere E-mails abzurufen. Sorry today no Wifi. Ok, dachte ich mir, bei 138 Euro sollte eigentlich Wifi dabei sein, aber dann gehe ich halt in ein Cafe in der Stadt. Ich habe mir fast die Fuesse wund gelaufen, und das bei ueber 40 Grad Hitze, alle haben mich nur ganz entgeistert angesehen und gesagt kein Wifi.

Die zweite Kleinigkeit, ich brauch fuer Paul eine Leine, bei den gutaussehenden Frauen hier.