Die letzten Tage sind wir ganz gemuetlich Stueck fuer Stueck mehr in das Herz der Costa Smeralda reingefahren. Jede Bucht die wir erreichen ist schoener als die andere. Ja wir sind in einem richtigen Seglerparadies. Tagsueber weht der Wind mit ca. 15 Knoten. Nachts schlaeft er wieder ein. Wir segeln jeden Tag bis ca um zwei Uhr, dann suchen wir uns eine schoene Bucht, gehen baden, trinken am Strand ein Bier und geniessen die Landschaft. Man ankert hier auf gut haltendem Sandgrund mit ca 5 Meter Tiefe in tuerkisblauem Wasser. Wir schnorcheln jeden Tag nach dem Anker ob er sich eingegraben hat. So schlaeft sogar Paul ruhig in der Nacht.
Wir hatten grosse Bedenken, dass hier die Buchten total ueberfuellt sein werden. Nein, es ist ueberhaupt kein Problem einen Ankerplatz zu bekommen. Tagsueber hat es sehr viele Motorboote, die verschwinden aber am Abend wieder in die Haefen. Und es hat keine Charterboote!
Landschaftlich ist die Costa Smeralda ein richtiges Highlight, ein Traum aus Landschaft und Meer. Noch vor 50 Jahren war die Costa Smeralda das zu Hause von Schafen und Hirten, bis Prinz Karim Aga Khan kam und das ganze Land kaufte. Die Hirten wurden zu Lire-Millionaeren und Prinz Aga Khan bebaute das Land mit riesigen Feriensiedlungen. Um die Landschaft nicht zu verschandeln wurden fuehrende Architekten und Landschaftplaner beauftragt ein Konzept zu entwickeln, sodass die Bebauung mit der Landschaft perfekt harmoniert. Und das ist wahrhaftig gelungen. Es gibt hier keine Hotelburgen, es gibt nur wunderschoene Haeuser, die sich der Landschaft anpassen. Ein echter Urlaubstipp!
Die Costa Smeralda ist dadurch zu einer richtigen Spielwiese fuer die Superreichen geworden. Um den Hafen Porto Cervo tummeln sich eine Megayacht neben der anderen. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Man fuehlt sich als normaler Segler wirklich fehl am Platze. Unser Segelboot wuerde hier nicht einmal als Dinghi durchgehen. In regelmaessigen Abstaenden von einer halbe bis zu einer Stunde ueberfliegt uns ein Heli und bringt vermutlich wieder einen Promi zu seiner Yacht. Auf unserem Naviplotter erkennt mal vor lauter AIS Signalen fast keine Seekarte mehr, und unsere Hauptbeschaeftigung beim segeln ist nicht aus die richtige Segelstellung zu achten, sondern den AIS Alarm zu bestaetigen. Dem entsprechend sind natuerlich auch die Preise in den Marinas. Eine Nacht mit unserer Lady wuerde uns locker mal 300 Euro kosten, das ist definitiv nicht in unserem Budget. Aber wir wuerden uns dort auch nicht wohl fuehlen.