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Lebenszeichen aus der Karibik

Dieser Beitrag wurde von Paul Amann am veröffentlicht.

Die ersten zwei Tage in der Karibik waren schon mal sehr abenteuerlich.

Am Donnerstag sind wir ueber Manchester nach St.Lucia geflogen. Ist ein Tipp fuer jeden der mal eine Null-Diaet machen moechte. Wie die Meisten von euch wissen bin ich ja was das Essen angeht sehr unempflindlich, aber das engliche Essen im Flieger nach St. Lucia hat selbst mich dazu bewegt nuechtern zu bleiben.

Unser Rastaman hat uns dann auch wie vereinbart vom Flughafen abgeholt. Soweit so gut, nur hatten wir das Pech, dass das Hotel in dem wir uebernachten wollten ausgebucht war. Unser Rastaman war der Meiung „No Problem“ und hat uns zu einem Anderen, seiner Meinung nach a very good Hotel, gebracht. OK es lag am Stadtrand von Gros Islet, und OK es hatte zwei Betten. Es gab nichts zu Essen und das Getränk konnte man sich in der Tankstelle neben an besorgen.

Wir waren auch die einzigen Gaeste, Paul hat alles verbarrikadiert und ueberlegt, ob wir nicht abwechselnd Nachtwache machen sollten. Wir sind dann aber vor lauter Muedigkeit, ich denke mal so um zwanzig Uhr, eingeschlafen.

Am naechsten Morgen hielt uns dann nichts mehr in den Federn, wir wollten unsere Lady sehen. Ich braeuchte eigentlich nicht erwaehnen, dass es natuerlich keine Fruehstueck gab, uns wurde wiederum die Tankstelle nebenan empfohlen. Aber unser Rastaman, der uns abholte, da wir ja noch unser Gepaeck im Schlepptau hatten, hatte eine viiiiel bessere Idee. Er ging mit uns zu einem einheimischen Laden, in dem nur Rastas einkaufen wuerden, und besorgte uns ein Fruehstueck. Da wir ja jetzt seit zwei Tagen keinen Bissen mehr zu uns genommen hatten, war es uns ziemlich egal um was es sich bei diesem Fruehstueck handelte. Unser Rastaman meinte nur es sei alles „natural food“ und sehr gesund fuer Herz und Kreislauf.

In der Marina angekommen war der erste Eindruck von unserem Schiffle eigentlich nicht schlecht. Von aussen und von unten. An Deck erwartete uns dann ein anderes Bild! Am Steuerstand stand das modrige Wasser, da saemtliche Wasserablaeufe komplet verstopft waren. Die Leinen waren total vermodert und das Teakdeck war kompett verdreckt. Unsere Dingiabdekung bestand nur noch aus einzelnen Stofffetzen. Wir denken die Auslaeufer der heftigen Hurrikans haben sich doch noch bemerkbar gemacht. Ich wollte gar nicht wissen wie es im Schiffsinneren aussieht. Doch ueberraschender Weise war innen alles wesentlich besser. Ausser an zwei paar Lederschuhen haben wir Schimmelflecken gefunden, sonst gab es keinerlei Stockflecken. Also das bedeutet, in den Tropen keine Lederschuhe an Bord lassen. Es riecht auch nicht modrig. Auch die vakumierte Kleidung hat sich sehr gut gehalten. Alles sah auf den ersten Blick sehr gut aus, bis wir das Wasser in der Motorbilge gefunden haben. Wo kommt das Wasser her, das herauszufinden war unsere Haupftbeschaeftigung die ersten zwei Tage. Pauls Kommentar war ja klar „sch… Karibik“! Wir haben dann die Ursache auch irgendwann gefunden, die Dichtung am Deckel vom Notruder hatte ihren Job nicht gemacht und bei jedem Regenschauer, und das gibt es viele in der Karibik, ist jedesmal Wasser ueber den Ruderschaft ins Schiffsinnere geflossen. Laut Auskunft von einem Angestellten der Marina haetten wir aber grosses Glueck, einige Schiffe seien halbvoll gelaufen.

Das naechste Problem lies nicht lange auf sich warten „Die Wasserpumpe funktioniert nicht“ Das bedeutet, duschen mit dem Schlauch, ist aber bei den Temperaturen nicht ganz so tragisch.

…..und Paul konnte das Problem relativ schnell provisorisch loesen. Das Relais ist wohl kaputt. Also eher ein kleineres Problem.

Die modrigen Leinen hab ich gestern Meter fuer Meter abgeschrubbt, die Plicht ist gereinigt, heute wollen wir mal noch pruefen ob der Motor laueft.

….und die Welt ist schon wieder in Ordnung, zumal wir Freunde aus Australien getroffen haben. Wir haben sie letztes Jahr bei der ARC kennengelernt . Ihr Boot steht neben uns an Land, und sie sind zufaellig einen Tag nach uns in die Karibik zurueckgekehrt. Wie klein ist doch manchmal die Welt. Die Wiedersehensfreude wurde gestern natuerlich mit einem mittelschweren Landgang gebuehrend gefeiert.

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