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Wir segeln nach Sao Miguel

Dieser Beitrag wurde von Cornelia Amann am veröffentlicht.

Es ist uns schon ein bisschen schwer gefallen uns von Terceira zu verabschieden, zumal sich die ganze Stadt festlich geschmueckt hatte. Es war in Praia mal wieder eine Woche feiern angesagt, natuerlich mit abschliessendem Bullenrennen am Sandstrand. Riesige Festzelte wurden aufgestellt. Wir dachten es kann nur irgendwie eine Messeveranstaltung sein soviele Menschen leben doch garnicht auf dieser Insel. Aber falsch gedacht. Die Zelte wurden mit vielen einzelnen Gourmetrestaurants aus ganz Portugal bestueckt. Die Koeche kommen extra fuer dieses Fest teilweise vom Festland Portugals um hier ihre Spezialitaeten zu praesentieren. Es laeuft einem das Wasser im Mund zusammen, wenn man diese ganzen Koestlichkeiten sieht. Angefangen von leckerem Fisch, der einheimischen Cataplana, natuerlich Rindersteaks von ehemals gluecklichen Kuehen, Wurst, Kaese und zum Nachtisch noch was Suesses. Das alles konnte in den Zelten verspeist werden. Auch wir konnten uns nicht zurueckhalten und haben uns am Samstag noch mit ein paar Leckereien eingedeckt und sind dann los zu unserer ersten Nachtfahrt in diesem Jahr.

Meistens musste der Motor herhalten, der Wind kam von Vorne mit hoeschstens 10 Knoten. So mag unsere Lady nicht segeln. Bei meiner Nachtwache habe ich dann auf einmal ganz komische Wellen gesehen, bis ich bemerkte, das sind gar keine Wellen, das sind Delphine, es waren bestimmt 10 bis 15 Tiere, die mir die Zeit in der Nachtwache verkuerzten. Teilweise sind sie zu viert aus dem Wasser gesprungen. Die Kleinen habens auch probiert, sind aber wieder total unkontrolliert ins Wasser geplatscht. War wieder mal ein tolles Erlebnis.

Morgens um neun sind wir dann in Ponta Delgada, der Hauptstadt von Sao Miguel, angekommen. Erst mal wurde vollgetankt, wir haben immer noch karibischen Diesel im Tank, damit wir fuer unsere Ueberfahrt ans Festland nach Portugal genuegend Futter fuer unsere eiserne Genua dabei haben. Dann ging es weiter in die Marina. Wir waren ganz schoen gefrustet als wir an unserem Liegeplatz fest waren. Die Boote huepfen nur so im Wasser umher obwohl es keinen Wind hat. Es knarrt und quietscht ueberall. Kurz kam uns der Gedanke uns eine andere Marina zu suchen. Es hat hier wahnsinnigen Schwell in der Marina. Ich glaube in den Wintermonaten kann man hier sein Schiff nicht lassen ohne Schaeden zu riskieren. Na ja, aber wir sind dann doch geblieben, ist ja nur fuer eine kurze Zeit bis es weitergeht.

Als wir die Stadt erkundeten bemerkten wir, dass auch hier eine riesige Party statt findet. Die White Ocean Party. Es spielten Bands in der ganzen Stadt und eine Bar an der anderen wird aufgebaut. Die ganze Stadt wird mit weissen Meerestieren geschmueckt und in den Schaufenstern sind nur weisse Kleider ausgestellt. Am Abend wissen wir auch warum, alle Azorianer sind ganz in weiss gekleidet. Man sieht genau wer Tourist ist und wer Einheimisch. Wir haben gefragt wieviele Tage die Party dauert? Ein Tag!!! Soviel Aufwand fuer einen Tag.

Um 22 Uhr war fuer uns zwei die Party vorbei, wir fielen totmuede ins Bett und hoerten weder die laute Musik, noch das garren und quietschen der Leinen. Nachts um halb vier bin ich mal aufgewacht, die Bands waren immer noch spielen!

Am naechsten Morgen befand sich die Stadt in einem Dornroeschenschlaf. Nur ein paar Touris auf der Strasse, sonst befand sich die ganze Stadt wohl noch in einem hangover, und ueberall waren die Spuren der letzten Nacht noch zu sehen.

Jetzt warten wir auf unsere naechsten Gaeste und auf das Wetterfenster ans Festland. Diese Woche kommt erst mal noch ein Tief ziemlich weit Richtung Sueden, vor Samstag werden wir wohl nicht los kommen.

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