Sie sind hier: Start / Irrfahrten im Atlantik

Irrfahrten im Atlantik

Dieser Beitrag wurde von Paul Amann am veröffentlicht.

Ihr denkt bestimmt, was segelt denn die My Lady fuer einen Sch… zusammen. Aber wir suchen immer noch total verzweifelt und frustriert den Passatwind. Die Butter schmilzt schon lange aber der Wind laesst auf sich warten. Wir segeln oder besser gesagt motoren jetzt weiter Richtung Sueden umd dann morgen hoffentlich endlich auf den Passat zu treffen. So langsam sinkt auch die Stimmung an Bord, da kann ich selbst mit hausgemachten schwaebischen Spaetzle nicht mehr punkten.

Am Mittwoch wurden wir ganz schoen geschuettelt. Wir waren den ganzen Tag eingekreist von Squalls ( das sind Regenwolken mit Starkwindboen bis zu 35 Knoten). Der Wind steigt innerhalb von wenigen Minuten von quasi 0 auf 30 Knoten oder mehr. Wir waren Gott sei Dank vorbereitet und haben die Segel immer rechtzeitig gerefft. Der ganze Spuck dauerte ungefaehr eine Stunde, dann war der Wind wieder weg. Ist schon unheimlich wenn man im Sonnenuntergang die Squalls um sich herum sieht. Der Himmel bekommt richtig duestere Farben und ist vermischt mit dem Abendrot vom Sonnenuntergang. Nachts sieht man die Sqalls sogar auf dem Radar, wegen des kraeftigen Regens.

Am Morgen bekamen wir die Nachricht von einem anderen Boot der ARC, die vermutlich gerade in so einem Squall den Mast verloren haben, weil sie zuviel Segelflaeche gesetzt hatten. Der Besatzung ist Gott sei Dank nichts passiert und duempelt oder motort jetzt weiter nach St. Lucia. Wir haben zu einem Frachter,der zufaellig in unserer Naehe war, funkkontakt aufgenommen und ihn gebeten, da das beschaedigte Segelboot auf seinem Kurs lag, mit dem Segeler kontakt aufzunehmen und ihn falls moeglich mit frischem Diesel zu versorgen. Er hat uns versprochen dies zu tun. Zwischenzeitlich sind drei weitere Segler dem Problemboot zur Hilfe gekommen. Das ist der grosse Vorteil der ARCman ist alleine und doch nicht.
Ansonsten passiert im Moment nicht viel bei uns. Fisch beisst im Moment auch keiner an, aber wir haben ja auch noch genug Fleischvorraete.Ganz anders sieht es mit unseren Dieselvorraeten aus, langsam beginnen wir zu rechnen wie lange dieser denn noch reicht.

Wir sind jetzt 1310 sm gesegelt oder motort! Grrr! und haben noch ca.1490 sm bis St. Lucia. Die Chance wird immer geringer, dass wir unser Ziel bis zum 16.12. erreichen um noch in die Wertung zu kommen und vor allem rechtzeitig zur Party da zu sein.

Wir werden vermutlich den Liter Rumpunsch (pro Person)auf einmal leertrinken, wenn wir angekommen sind und danach tot umfallen. Aber wait and see was der naechste Tag uns bringt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert